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28.06.2016

Kleingärten als Knackpunkt

Landschaftsarchitekt Stefan Jacobs (r.) im Gespräch mit Anwohnern über einen seiner Entwürfe für die Neugestaltung einer grünen Mitte im Gneisenaubering in Trier-West.
Landschaftsarchitekt Stefan Jacobs (r.) im Gespräch mit Anwohnern über einen seiner Entwürfe für die Neugestaltung einer grünen Mitte im Gneisenaubering in Trier-West.
Trotz Regenwetters nahmen viele Bewohner des Gneisenauberings an einem Ortstermin auf Einladung des Rathauses teil, um Einzelheiten zur geplanten Neugestaltung ihres Viertels zu erfahren. Bei dem Rundgang und der Diskussion im Dechant-Engel-Haus war schnell klar, dass die Schrebergärten mitten in dem Gebiet ein Knackpunkt der Umgestaltung werden könnten.

Bürgermeisterin Angelika Birk wies gleich zu Beginn der Konzeptpräsentation darauf hin, dass die Nutzer der 19 Schrebergärten, die derzeit durch Zäune und Hecken abgeschirmt sind, bei einer möglichen  Neugestaltung eine adäquate Ersatzfläche im Viertel erhalten sollen. Die Vorschläge für das Konzept stammen von dem Trierer Landschaftsarchitektenbüro ernst + partner. Im Zentrum steht die Verbesserung der städtebaulichen Struktur, der Freiraumgestaltung und der inneren Erschließung des Viertels im Stadtteil Trier-West/Pallien. Die Vorschläge für Nutzungsalternativen orientieren sich vor allem an den Rahmenbedingungen einer realistischen Finanzierung durch das Förderprogramm. Dabei gibt es mehrere Varianten für eine öffentliche Grünfläche unter den alten Bäumen.

Wo mögliche Ersatzflächen für die Schrebergärten eingeplant werden können, hängt nicht zuletzt davon ab, wo die Stadtteil-Grundschule entsteht und wie die durch den Schulbetrieb zusätzlich entstehenden Verkehrsströme gesteuert werden. Als Grundschulstandorte sind der Bolzplatz, das Gelände der Kurfürst-Balduin-Realschule plus und das Grundstück des „Rosa Blocks“, der abgerissen werden soll, im Gespräch. Auch zu diesem Thema ist die Meinung der Anwohner gefragt.

Parkplätze in alter Reithalle

Für die Planer ist die Neugestaltung der Freiflächen im früher militärisch genutzten Gneisenaubering allein schon deswegen ziemlich knifflig, weil Parkplätze für die Mitarbeiter im Jobcenter, im Haus des Jugendrechts und der künftigen Grundschule ausgewiesen werden müssen. Derzeit gibt es auf öffentlichen und privaten Flächen insgesamt 170 Plätze, benötigt werden aber rund 220. Einige Parkplätze sollen in der früheren Reithalle entstehen. Eine andere Nutzung, für die dieses historische Gebäude beheizt und vorher aufwändig gedämmt und saniert werden müsste, kommt nach Aussage von Baudezernent Andreas Ludwig aus Kostengründen nicht in Frage. Wie seine Stadtvorstandskollegin Angelika Birk hob er im Gespräch mit den Anwohnern das große Entwicklungspotenzial des Stadtteils hervor und verwies auf die „sehr gute Infrastruktur“ und die Nähe zur Innenstadt.

Die Bürgerbeteiligung wird am Dienstag, 12. Juli, 18 Uhr, im Dechant-Engel-Haus fortgesetzt. Vorher trifft sich der Runde Tisch im Stadtteil zu einem Meinungsaustausch. Die im Rahmen der Bürgerbeteiligung am 12. Juli geäußerten Einschätzungen fließen in die Überarbeitung des Konzepts durch die zuständigen Experten im Rathaus ein. Der weitere Zeitplan sieht dann vor, dass der Stadtrat das Gesamtkonzept für den Gneisenaubering nach der Sommerpause in seiner Sitzung am 29. September verabschiedet.