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30.01.2007

Gesunder Branchen-Mix

Raumausstatter Anton Morgen (2.v.r.) und seine Frau Ingrid (2.v.l.) stellen Wirtschaftdezernentin Christiane Horsch, OB Schröer und Andreas Noll von der City-Initiative (v.l.) ihr Geschäft vor.
Raumausstatter Anton Morgen (2.v.r.) und seine Frau Ingrid (2.v.l.) stellen Wirtschaftdezernentin Christiane Horsch, OB Schröer und Andreas Noll von der City-Initiative (v.l.) ihr Geschäft vor.
„Die Neustraße, in der es viele innovative kleinere Geschäfte gibt, hat sich in den letzten zehn Jahren sehr gut entwickelt. Auffällig ist der hohe Frauenanteil bei den Inhabern.“ Mit diesem Fazit fasste OB Helmut Schröer einen ausführlichen Rundgang durch die Einkaufsstraße zusammen. Mit Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch, Matthias Schmidt von der IHK, Peter Lürenbaum (Einzelhandelsverband), Andreas Noll (City-Initiative) und Wolfgang Raab (Handwerkskammer) besuchte er zwölf Läden: Das Spektrum reichte von Schuhen, Damenmode, Gardinen und Dekostoffen bis zu Kosmetik und Wohnacessoires. Die Neustraße zeichnet sich unter anderem, so die einhellige Meinung, durch einen gesunden Branchen-Mix aus. Als die Gäste sich über die Ladenöffnungszeiten erkundigten, fielen die Antworten sehr unterschiedlich aus. Derzeit zeichnet sich aber eher die Tendenz ab, spätestens um 20 Uhr zu schließen. Schon diese Variante, so die mehrfach geäußerte Einschätzung, bringe für die Inhaber, die meist ihren Laden mit nur wenigen Mitarbeitern betreiben, eine erhebliche Belastung mit sich.

Die Geschäftsleute der Neustraße profitieren wie viele Kollegen in der Innenstadt von den Kunden aus Luxemburg. Das hängt auch damit zusammen, dass etwa bei Damen-Oberbekleidung einige Hersteller im Großherzogtum oder den Niederlanden für das gleiche Produkt höhere Preise verlangen, wie Marlies Müller von der Boutique „Ma Jolie“ berichtete. Ihre Einschätzung, dass sich die Neustraßen-Läden durch spezialisierte Angebote und umfassenden Service einen Wettbewerbsvorteil erarbeitet haben, bestätigte Anton Morgen, der ein Geschäft für Dekostoffe und Gardinen betreibt.

Innovatives Modedesign

Auf ein Sortiment, das sich vom Angebot in den Läden großer Ketten oder den Kaufhäusern klar unterscheidet, setzen die Designerinnen Kathrin Grewe und Julia Schwab mit ihrem Laden „Fräulein Prusselise“: Eine Besonderheit ist die Verwendung von Stoffen im Stil der 70er Jahre mit opulenten Mustern. Zu den kritischen Anmerkungen, die die Geschäftsleute äußerten, gehörten Beschwerden über mehrere seit langem leerstehende Gebäude, die das Erscheinungsbild der Straße beeinträchtigten. Zumindest in einem Fall ist, so Schröer, Besserung in Sicht: Das Grundstück rechts neben der Volksbank ist mittlerweile verkauft.