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02.02.2010

Südbadsanierung im Zeitplan

Der Blick auf die Baustelle zeigt das große Becken in der Mitte, links vorn der Bereich für Kleinkinder. Im Hintergrund das neue Gebäude für die Bademeister und Rettungssanitäter sowie der Sprungturm.
Der Blick auf die Baustelle zeigt das große Becken in der Mitte, links vorn der Bereich für Kleinkinder. Im Hintergrund das neue Gebäude für die Bademeister und Rettungssanitäter sowie der Sprungturm.
Trotz des kalten Winterwetters läuft die aufwändige Südbadsanierung auf Hochtouren. Das knapp 9,4 Millionen Euro teure Großprojekt liegt voll im Zeitplan. Die Abnahme ist für den 28. Februar geplant. Unterdessen hat der Stadtrat einem Kompromiss für Zusatzkosten einer Deckensanierung zugestimmt.

Die Stadt Trier und die Projektgesellschaft Berndorf Bäderbau/LHI Leasing realisieren die Sanierung und den Betrieb der Anlage im Rahmen der  bundesweit ersten öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP) im Sportstättenbau. Der im Oktober 2008 unterzeichnete Vertrag erstreckt sich über 25 Jahre und umfasst auch den technischen Betrieb des Bades. Die Stadt wird aber weiterhin das Aufsichts- und Kassenpersonal stellen und die Eintrittspreise bestimmen.

Derzeit konzentrieren sich die Bauarbeiten unter anderem auf das zweistöckige Eingangsgebäude. Die Umkleidekabine und die abschließbaren Schränke für die Badegäste sind ins Erdgeschoss „gewandert“ mit Zugang zur Liegewiese und den Schwimmbecken. Die Gastronomie ist künftig im ersten Stock neben dem Foyer  untergebracht. Dort gibt es einen zweiten Raum, der zum Beispiel für Familienfeiern gemietet werden kann. Die Terrasse bietet einen attraktiven Ausblick auf das Freibad. Der bisherige Betreiber Georg Henke führt auch den neuen Betrieb, der „Georgs“ heißt. Der Innenausbau ist beendet. Am Freitag, 4. Februar, soll der Probetrieb starten, die offizielle Eröffnung folgt später. Im Schwimmbad beginnt nach Angaben von Michael Strobel, Leiter des strategischen Gebäudemanagements im Rathaus, nach Ostern der Probetrieb für alle technischen Anlagen. Wenn das Wetter mitspielt, können die Besucher ab Mitte oder Ende Mai das neue Freibad testen. Bis dahin sind auch Rasenflächen und Beete hergerichtet.

Unterdessen hat der Stadtrat einem Kompromissvorschlag der Verwaltung zugestimmt, die ursprünglich nicht vorgesehenen Kosten einer Sanierung der Zwischengeschossdecke im Eingangsbereich von 100 000 Euro zu übernehmen. Über die Zahlung war es zwischen der Stadt und dem Auftragnehmer, der Firma Berndorf,  zu Unstimmigkeiten gekommen. Entgegen der städtischen Auffassung, dass die Sanierungsbedürftigkeit hätte erkannt werden und im Auftragsangebot enthalten sein müssen, vertrat der Unternehmer die Meinung, dass wegen der abgehängten Deckenkonstruktion aus den 50er Jahren der erst später erkannte „verdeckte Mangel“ nicht zugänglich und überprüfbar gewesen sei.

Um den Baufortschritt nicht zu behindern, hatte die Firma auf eigene Veranlassung die erforderlichen Arbeiten mit einem Kostenaufwand von rund 114 000 Euro umgesetzt. Der Betrag wurde später auf 100 000 Euro reduziert.

Der vom Rat mit einigen Einwänden abgesegnete Kompromiss (Enthaltung der FDP-Fraktion und von zwei Grünen, Ablehnung der NPD) soll einen langwierigen, komplizierten, ergebnis-offenen und womöglich kostspieligen Rechtsstreit vermeiden. Dabei wurde auch gewürdigt, dass die Firma Berndorf beim Südbadumbau bereits eine erhebliche Mehrleistung erbracht habe, ohne die hieraus resultierenden Kosten in Rechnung zu stellen.