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28.11.2023

Besser reparieren statt wegwerfen

Ein Mann mit Brille und grauem Bart repariert ein Lampe
Fachlich versierte Ehrenamtliche kümmern sich um defekte Gegenstände, die Besuchende hierher mitbringen. Foto: Fabian Schönsiegel/MFFKI

Die Naht der Lieblingsbluse löst sich auf oder die Mikrowelle qualmt? In solchen Situationen entscheiden sich viele Menschen dafür, ihre alten Gegenstände oder Kleidungsstücke zu entsorgen und neue Produkte zu kaufen. In Trier stellen sich vier Vereine mit dem Repair Café gegen diesen Wegwerf-Trend. Für ihr Engagement gab es jetzt eine landesweite Auszeichnung.

Verbraucherschutzministerin Katharina Binz zeichnete das Repair Café der Lokalen Agenda 21 als „Ort der Nachhaltigkeit“ aus. Im Beisein von Bürgermeisterin Elvira Garbes überreichte Ministerin Binz stellvertretend Sophie Lungershausen, Geschäftsführerin der Lokalen Agenda 21 Trier e.V., die Plakette „Ort der Nachhaltigkeit“. Neben der Lokalen Agenda organisieren das Jugendzentrum Mergener Hof e.V., Transition Trier und Maschinendeck e.V. die monatlich stattfindenden Reparaturtreffen.

„Das Repair Café hier in Trier ist ein tolles Beispiel dafür, dass gemeinsames Reparieren nicht nur jede Menge Ressourcen und Geld spart, sondern auch sehr viel Spaß machen kann“, begründete Binz die Auszeichnung. Das Repair Café ist jetzt der achte Ort in Rheinland-Pfalz mit dieser Würdigung.
Gemeinsam mit den Besuchenden reparieren die Ehrenamtlichen verschiedenster Altersgruppen und Berufshintergründe defekte Alltagsgegenstände. Eine Tatsache, die dem ehrenamtlichen Reparateur Klaus Reubert besonders wichtig ist: „Wir wollen auch die Kompetenzen der Menschen stärken. Deshalb reparieren wir nicht nur, sondern erklären auch was kaputt ist und zeigen die einzelnen Schritte.“

Bürgermeisterin Garbes lobte das Café als „Erfolgsgeschichte“. Seit zehn Jahren sei es ein Ort der Begegnung und der gelebten Nachhaltigkeit, welcher dazu beitrage Ressourcen zu schonen und überregional bekannt sei. Das zeigen auch die Zahlen: Bei den letzten fünf Treffen zwischen Mai und Oktober wurden 352 Gegenstände vorbeigebracht. 175 konnten repariert werden, bei 48 wurde eine Handlungsempfehlung gegeben oder ein Ersatzteil bestellt.

Das Team vom Repair Café besteht momentan aus rund 30 aktiven Ehrenamtlichen. Weitere engagierte Menschen, die die Organisation unterstützen möchten – egal ob als Bastler zum Reparieren oder Helfer für den Empfang – können sich an die Lokale Agenda 21 wenden: repaircafe@la21-trier.de, 0651/99853171.

„Orte der Nachhaltigkeit“ sind Orte, an denen so konsumiert und gelebt wird, dass sowohl heutige als auch zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse erfüllen können und die Belastbarkeitsgrenzen der Erde nicht gefährdet werden. Mit der Auszeichnung „Ort der Nachhaltigkeit“ soll das Engagement für nachhaltiges Leben in Gemeinden, Städten und Landkreisen sichtbar gemacht und honoriert werden. Das Verbraucherschutzministerium will auf diese Menschen, Ideen und Initiativen aufmerksam machen.

Johanna Pfaab