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12.02.2008

Schritt zurück ins (Berufs-)Leben

In Rosa erstrahlt der Flur im ersten Stock des Sozial- und Jugendamtes.
In Rosa erstrahlt der Flur im ersten Stock des Sozial- und Jugendamtes.
Farbenfroh und in neuem Glanz erstrahlt das Treppenhaus des Jugend- und Sozialamts. Seit einer Woche wird hier im Rahmen des Projekts „Bau-Art“ der Flur kreativ gestaltet und verschönert. Bei „Bau-Art“ handelt es sich um ein innovatives Angebot zur beruflichen Reintegration von psychisch beeinträchtigten Menschen. Ziel ist, durch die Verknüpfung von künstlerisch-kreativer Gestaltung und professioneller Handwerksarbeit die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zu erreichen.
„Wir gehen mit dem Projekt einen ganz neuen Weg, der in Rheinland-Pfalz einmalig ist“, so Matthias Spartz vom Club Aktiv. „Die Zusammenführung von Kunst und Handwerk stellt eine Brücke zum ersten Arbeitsmarkt dar.“
 
Neben dem Club Aktiv, dem Träger des Projekts, sind als Kooperationspartner der gemeinnützige Verein transcultur und der Handwerksbetrieb BHG an der Umsetzung beteiligt. Sie unterstützen die Arbeit mit Fachkräften und geben den Teilnehmern vor Ort wertvolle Tipps in Sachen kreativer Gestaltung und professioneller Handwerksarbeit.

Motivation und Sozialkompetenz

Finanziell unterstützt wird das Projekt durch den Europäischen Sozialfonds, das Sozial- und Arbeitsminis-terium Rheinland-Pfalz sowie die Stadt Trier. Auch Bürgermeister Georg Bernarding und Sozialamtsleiter Hans-Werner Meyer überzeugten sich vom Fortgang des Projekts und besuchten die Teilnehmer bei der Arbeit: „Gut, dass hier endlich Farbe reinkommt und die Menschen so eine Chance bekommen, in den Arbeitsmarkt zurück zu finden“, sagte Bernarding.

Bei den Teilnehmern handelt es sich um psychisch Kranke zwischen Mitte 20 und Ende 40, die wegen ihrer Erkrankung zum Teil schon seit längerer Zeit keine Arbeitsstelle mehr haben. „Für die Stabilisierung der Menschen ist es wichtig, Spuren zu hinterlassen und zu sehen, dass sie etwas geleistet haben“, so Spartz. Ziel ist es außerdem, die Motivation sowie die Sozialkompetenzen der Teilnehmer zu fördern.  

Entscheidend für die psychisch Kranken ist zudem, dass sie durch das Projekt einen  Schritt in Richtung Selbstständigkeit gehen können. Annika Rieche, pädagogische Betreuerin, betont die nachhaltige Wirkung des Projekts: „Die Teilnehmer arbeiten selbstständig und können so ihr Selbstbewusstsein stärken.“ Erste nachhaltige Erfolge sind bereits sichtbar. Einige Teilnehmer haben im Anschluss an die Projektarbeit einen Praktikumsplatz ergattern können: Ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt.