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24.01.2006

"Bahn frei!" für Trierer Stadtplaner

Städtebaulicher Workshop vom 30. Januar bis 3. Februar

Die Bahn wird in absehbarer Zeit bedeutende Flächen im Umfeld des Trierer Hauptbahnhofs verkaufen. Auch der Bereich in der Nähe der früheren Reichsabtei St. Maximin (Hintergrund) steht zur Disposition. Foto: Baudezernat
Die Bahn wird in absehbarer Zeit bedeutende Flächen im Umfeld des Trierer Hauptbahnhofs verkaufen. Auch der Bereich in der Nähe der früheren Reichsabtei St. Maximin (Hintergrund) steht zur Disposition. Foto: Baudezernat
Die Ankündigung der Bahn, den Hauptbahnhof zum Personenverkehrszentrum auszubauen und Bahnflächen im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofes aufzugeben und die Absicht der Deutschen Post AG, ihre Liegenschaften in diesem Areal zu veräußern, hat die Trierer Stadtplaner förmlich elektrisiert. Aktuelle Strukturveränderungen und Flächenverfügbarkeiten im Bahnhofsumfeld bieten die einmalige Chance, langfristige Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen. Durch die meist zentrumsnahe Lage bilden Bahnhöfe für viele Reisende und Besucher als Orientierungshilfe die erste Anlaufstelle einer Stadt. Sie sind somit zusammen mit dem Bahnhofsumfeld eine Art Visitenkarte.

Entwicklungskonzept gesucht

Eine zukunftsorientierte Planung muss dabei so ausgerichtet sein, dass der Bahnhof als bedeutender Schwerpunkt der städtebaulichen Entwicklung und als Verkehrsknotenpunkt gleichermaßen gut funktionieren kann. Die Verkehrsführung für Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV und Individualverkehr ist zu optimieren und zu entflechten. In der Summe sind dies zahlreiche Einzelaktivitäten, die zu einem städtebaulich hochwertigen, sozial und ökologisch verantwortbaren und wirtschaftlich tragfähigen Konzept zu verknüpfen sind. Die Umsetzung eines solchen Konzeptes hängt entscheidend davon ab, wie konstruktiv die öffentliche Hand, die privaten Grundstückseigentümer und die Immobilienentwickler miteinander tragfähige Ergebnisse erarbeiten.

Einwöchiger Workshop

Entscheidende Impulse erwartet das Trierer Rathaus von dem einwöchigen Workshop zwischen dem 30. Januar und 3. Februar, der als moderiertes Werkstattverfahren angelegt ist. Er soll schon in einer frühen Planungsphase Gelegenheit zum intensiven Dialog und zur frühzeitigen Abstimmung der öffentlichen und privaten Belange bieten. Die Interessen der Stadtplanung, der Immobilieneigentümer und privaten Entwickler, der Verkehrsbetriebe, der Denkmalpflege, des örtlichen Einzelhandels und nicht zuletzt das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an der Entwicklung ihrer Stadt soll in diesen Planungsprozess einfließen.

Der Workshop ist ein Wechsel zwischen öffentlichen Diskussionen im Plenum und Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themenbereichen. Die öffentlichen Veranstaltungen bilden wichtige Bausteine des Verfahrens, denn sie präsentieren kontinuierlich die Ergebnisse, geben aber auch Gelegenheit zur Reflexion und öffentlichen Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern.

Anregungen auch übers Internet

In der öffentlichen Auftaktrunde am Montag, 30. Januar, zwischen 19 und 21 Uhr, wird die Aufgabe erläutert. Es besteht die Möglichkeit, Anregungen einzubringen. Am Mittwoch, 1. Februar, 18 Uhr, stellen die Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse vor. Am Freitag, 3. Februar, 14 Uhr, wird das „Entwicklungsprogramm für den Bahnhofsbereich Trier“ mit den einzelnen Bausteinen präsentiert.

Daneben haben alle Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, sowohl schriftlich als auch über das Internet Anregungen an die Stadtverwaltung Trier, Baudezernat, zu Händen von Iris Wiemann-Enkler einzureichen. Im Internet stehen auch weitere Informationen zum Download bereit. Die inhaltliche Arbeit ist als Expertenforum in den fünf Gruppen geplant:

  • Die Arbeitsgruppe „Stadtraum und Stadtgrün“ hat die Aufgabe, die Chancen für eine ansprechende zukunftsorientierte Gestaltung des öffentlichen Raumes herauszuarbeiten.
  • Die Arbeitsgruppe „Immobilien und Nutzungen“ soll geeignete Nutzungen hinsichtlich ihrer langfristigen Tragfähigkeit abschätzen und zu einem verträglichen Gesamtkonzept zusammenführen.
  • Die Arbeitsgruppe „Verkehr“ muss die vielfältigen verkehrlichen Aufgaben bündeln und dauerhafte Lösungsansätze aufzeigen.
  • Die Arbeitsgruppe „Bahnhof“ soll ein Konzept im Sinne eines Personenverkehrszentrums als logistischer Knotenpunkt entwickeln.
  • Die Arbeitsgruppe „Denkmalpflege“ soll Anforderungen des Denkmalschutzes formulieren und aufzeigen, wie die bedeutenden historischen Potenziale in eine zukünftige Stadtentwicklung eingebunden werden können.

Die Teilnehmer der Arbeitsgruppen setzen sich zusammen aus Grundstückseigentümern, Entwicklern, Vertretern von Fachbehörden und Experten.

 
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