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04.07.2006

Klein und rot gegen Schmutz und Staub

Neue Kehrmaschinen bei der Stadtreinigung im Einsatz

Mit ihren wendigen Kehrmaschinen ist die Stadtreinigung 13mal pro Woche rund um die Fußgängerzone, hier in der Simeonstraße, unterwegs.
Mit ihren wendigen Kehrmaschinen ist die Stadtreinigung 13mal pro Woche rund um die Fußgängerzone, hier in der Simeonstraße, unterwegs.
Sie sind kompakt, schlucken jeweils soviel Schmutz wie ungefähr acht blaue Tonnen und können zusätzlich einen Beitrag zur Reduzierung der Feinstaubbelastung leisten: Zwei neue Kehrmaschinen des Schweizer Herstellers „Aebi“ sind seit Mitte Juni bei der Stadtreinigung im Einsatz.

In ihrem knallroten Outfit sind die „MFH 2500er“ auf ihrer Tour durch das Stadtgebiet nicht zu übersehen. Ein flexibler Frontbesen und zwei Zubringerbesen an den Seiten sorgen für eine gründliche Reinigung. Der entscheidende Vorteil der neuen Kehrmaschinen liegt jedoch im Innern des roten Metallgehäuses: „Die neuen Maschinen haben ein patentiertes Luftführungssystem, das die Feinstaubemission um 95 Prozent senken soll“, erklärt Helmut Müller, Leiter des Stadtreinigungsamts. Beim sogenannten Koandersystem zirkuliert die angesaugte Luft in einem internen Kreislauf. Durch das geschlossene System wird nur fünf Prozent der Luft wieder abgegeben. Da keine Feinstfilter benötigt werden, verbraucht der Motor der neuen Kehrmaschinen außerdem weniger Kraftstoff.

„Die Minimierung der Feinstaubemissionen war das entscheidende Kriterium bei der Anschaffung der Maschinen“, so Müller. Laut EU-Richtlinie darf seit Januar 2005 der Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft höchstens an 35 Tagen im Jahr überschritten werden. In Trier gab es im vergangenen Jahr an 29 Tagen höhere Werte. In diesem Jahr wurden bis 19. Juni insgesamt 21 Überschreitungstage gezählt. Um die Feinstaubbelastung zu senken, hat die Stadt zusammen mit dem Landesumweltamt einen Aktionsplan zur Luftreinhaltung aufgestellt, über den der Stadtrat in seiner Sitzung am 13. Juli berät. Die neuen Kehrmaschinen, die jeweils 100000 Euro gekostet haben, sind Teil des Aktionsplans.

Tests zur „Feinstaub-Rush-Hour“

„Wir wollen mit den neuen Maschinen jetzt verstärkt zu den Hochzeiten der Feinstaubbelastung gegen 12 und gegen 19 Uhr fahren, um zu testen, inwiefern sich die Messwerte verändern“, sagt Ralf Hölzmer von der Straßenreinigung. Zwei Fahrer und drei Ersatzfahrer seines Teams wurden mit der neuen Technik vertraut gemacht. Die neuen Geräte sind sehr „gelenkig“, haben einen Wendekreis von nur 2,50 Metern und können auch Rinnen ohne Probleme reinigen. Zusammen mit ihrem „großen Bruder“, dessen Behälter doppelt soviel Schmutz fasst und der bereits Ende 2002 angeschafft wurde, komplettieren sie die 17 Maschinen starke Flotte der Straßenreinigung.