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19.02.2008

Tragische Konfrontation zweier Kulturen

Mit „Madama Butterfly“ kommt in dieser Spielzeit eine weitere Oper auf die Bühne des Trierer Theaters. Das Werk von Giacomo Puccini, das in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln gezeigt wird, feiert am Samstag, 23. Februar, 19 Uhr, im Großen Haus Premiere.

Die tragische Geschichte nach der gleichnamigen Tragödie von David Belasco spielt in Japan. Der amerikanische Marineleutnant Pinkerton hat während seiner Stationierung in Nagasaki ein Verhältnis mit der Geisha Cio-Cio-San, genannt „Butterfly“, und geht mit ihr eine Scheinehe ein. Anschließend lässt er die Japanerin, die ein Kind von ihm erwartet, allein zurück. Für Cio-Cio-San beginnt eine quälende Zeit des Wartens auf die Rückkehr von Pinkerton. Als er
nach drei Jahren – begleitet von seiner amerikanischen Ehefrau – zurückkommt, fordert er sein Kind ein. Tief gekränkt und ihrer Würde beraubt sieht Butterfly keine Lebensgrundlage mehr und begeht Selbstmord.

Butterfly geht zugrunde an der Beliebigkeit und Oberflächlichkeit einer „modernen Welt“, deren Beziehungsmuster mit ihren von der eigenen Tradition geprägten Vorstellungen von Liebe und Bindung unvereinbar sind. Vor dem Hintergrund der unversöhnlichen Konfrontation zweier Kulturen verknüpft Giacomo Puccini seine eigene musikalisches Sprache mit der exotischen Klangwelt des Fernen Ostens.

Regisseur Bisser Schinew

Puccinis Werk wurde am 17. Februar 1904 in seiner ursprünglichen Form als Zweiakter an der Mailänder Scala uraufgeführt. Die Bedeutung des Werkes erkannte man damals noch nicht, doch nach weiteren Aufführungen in der dreiaktigen Neufassung konnte „Madama Butterfly“ ihren Siegeszug durch die Opernwelt antreten.
Die Regie bei der Trierer Inszenierung führt Bisser Schinew, der in der vergangenen Spielzeit mit „Andrea Chenier“ bei Publikum und Kritik ein positives Echo fand. Die Titelrolle übernimmt Vera Wenkert, ihre Dienerin Suzuki Eva-Maria Günschmann und das Ehepaar Pinkerton Svetislav Stojanovic und Evelyn Czesla.Die musikalische Leitung hat GMD István Dénes inne. Die März-Termine der Puccini-Oper: Samstag, 1., 19 Uhr, Mittwoch, 5.,  und Dienstag, 11., 20 Uhr, sowie Samstag, 15., und Montag, 24., jeweils 19 Uhr.