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13.01.2009

Schön, aber überaus gefährlich

Die beiden Taucher der Berufsfeuerwehr ziehen die Puppe aus dem Mattheiser Weiher und üben so den Ernstfall.
Die beiden Taucher der Berufsfeuerwehr ziehen die Puppe aus dem Mattheiser Weiher und üben so den Ernstfall.
Mit einer Übung auf dem Mattheiser Weiher hat die Berufsfeuerwehr Trier vergangene Woche eine Eisrettung simuliert. Die sei notwendig, um für den Ernstfall, der jederzeit eintreten könne, gut gerüstet zu sein, berichtet Einsatzleiter Sven Ney. Denn ob Mattheiser Weiher, der Teich im Park Nells Ländchen oder ein anderes Trierer Gewässer: Die sehr kalte Witterung der vergangenen Tage hat viele Wasserflächen im Stadtgebiet in spiegelglatte Eisflächen verwandelt und lockt dadurch Schlittschuhläufer und vor allem viele Kinder an. Trotz Warnhinweisen und Verbotsschildern sind die zugefrorenen Teiche ein Anziehungspunkt für Groß und Klein. Das kann jedoch schnell gefährlich werden: „Wir warnen ausdrücklich davor, auch vermeintlich dicke Eisoberflächen zu betreten. Oft ist das Eis trügerisch und die Gefahr einzubrechen, besteht immer“, betont Franz Kalck, Leiter des städtischen Grünflächenamtes. Wärmere Zuflüsse sorgten für teilweise offene Stellen oder dünnes Eis, wie auch am unteren Mattheiser Weiher. Zudem hätten die Teiche starke Unterströmungen. Eine offizielle Freigabe von Eisflächen wird es in Trier daher nicht geben. „Die notwendigen regelmäßigen Prüfungen der Eisdicke können wir als Kommune gar nicht leisten. Zudem ist aufgrund der Einleitungen eine konstante Eisdicke nicht gewährleis-tet“, so Kalck.

Eisrettung per Drehleiter

Für die Rettungsübung müssen die Feuerwehrmänner zunächst ein Loch in die Eisschicht sägen. Mit Hilfe langer Leitern gelangen die beiden Taucher bis an die Bruchstelle. „So verhindern wir ein weiteres Nachbrechen des Eises und verteilen das Gewicht auf eine größere Fläche“, erläutert Ney. Zügig ziehen die Taucher, die von ihren Kollegen am Ufer gesichert werden, die Puppe aus dem eiskalten Wasser und bringen den „Verletzten“ sicher vom Eis. Anschließend wird auch die Rettung mit der Drehleiter geprobt. „Das geht schneller, allerdings ist die Reichweite dabei begrenzt“, so Ney.

Wer unter freiem Himmel Schlittschuh laufen will, kann dies seit dieser Saison völlig gefahrlos in der Eislaufhalle in der Dieden-hofenerstraße.