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13.07.2010

Wenn Kinder das Sagen hätten...

Die Teilnehmer der Kinderzukunftskonferenz zeigen Bürgermeisterin Angelika Birk (re.), was sie an Trier stört und wie sie die Situation verbessern wollen.
Die Teilnehmer der Kinderzukunftskonferenz zeigen Bürgermeisterin Angelika Birk (re.), was sie an Trier stört und wie sie die Situation verbessern wollen.
Der Zustand auf Spielplätzen, fehlende Radwege und ein verbesserungswürdiges Schulumfeld – das sind Themen, die Neun- bis 13-Jährige auf die Agenda der ersten Kinderzukunftskonferenz brachten. Vorschläge, wie sie ihre eigene und die Zukunft Triers verbessern können, präsentierten die Kinder Bürgermeisterin Angelika Birk.

Alle nehmen aufeinander Rücksicht, es gibt viele Radwege, Grünanlagen und Schulgärten, Energie und Wasser werden sparsam benutzt, die Stadt ist sauber, kreative Werbeplakate ermahnen zum richtigen Verhalten: So könnte Trier aussehen, wenn Kinder das Sagen hätten. „Das ist alles sehr anschaulich, konkret und realistisch“, zeigte sich Bürgermeisterin Angelika Birk von den Ideen der Kinder beeindruckt. Es seien konkrete Vorschläge, die man Schritt für Schritt angehen könne.

Motzen und Träumen

Über die Annäherung an das Motto „Ideen muss man haben und gemeinsam umsetzen“ der ersten Kinderzukunftskonferenz, die von der Lokalen Agenda 21 und der mobilen Spielaktion veranstaltet wurde, zeigten sich die Kinder zunächst überrascht: Sie durften beim „Motz-Monster“ ihrem Ärger freien Lauf lassen, beispielsweise über vermüllte und durch Hundekot verunreinigte Spielplätze. Nachdem sie sich den Ist-Zustand vor Augen geführt hatten, überlegten sich die Neun- bis 13-Jährigen im „Zauberhimmel“, wie sie den Verkehr besser gestalten, Schulen zu einem schöneren Lehr- und Lernraum, die Stadt kinderfreundlicher und den Klimaschutz erhöhen können. In kreativen Werbeplakaten verdeutlichten sie, wie idyllisch ein Spielplatz mit Glas- und Hundeverbot ist oder wie gefährlich es zwischen Auto- und Fahrradfahrern im Straßenverkehr zugehen kann.

Doch nicht nur der erhobene Zeigefinger gegenüber anderen war Gegenstand der Kinderzukunftskonferenz, in die sich alle begeistert einbrachten. Die Nachwuchspolitiker überlegten sich auch, was sie selbst an der Situation verbessern können. So wollen sie etwa die Regeln im Straßenverkehr beachten, auf Spielplätzen selbst herumliegenden Müll einsammeln, Bürger auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen und Spielplätze mitplanen, die auch von behinderten Menschen genutzt werden können.
 
In einer Expertenrunde arbeiteten die Kinder schließlich mit Vertretern aus verschiedenen Ämtern und Einrichtungen Konzepte aus. „Beim Duschen verbraucht man 20 Liter Wasser, beim Baden sind es 140 Liter“, rechnet Katharina vor. Ein weiterer Umweltipp lautet, das Licht beim Verlassen des Raumes auszuschalten. Auch zu einem ergrünten Trier gibt es Vorschläge der Kids.

Innovative Slogans

Ihre Konzepte, die sie während der Konferenz erstellt haben, wollen die Kinder auf eigenem Vorschlag bei einem weiteren Treffen konkretisieren. Dafür wünschen sie sich beispielsweise die Unterstützung einer Werbeagentur, die sie beim Gestalten von Plakaten berät. Eines könnte einen Hund zeigen, der sagt: „Meine Toilette ist die Tüte“. „Glas ist kein Spaß“ und „Gib Müll keine Chance“ lauten weitere.

Diese Slogans könne sie sich gut auf Werbezetteln vorstellen, sagte Birk, die den Kindern versicherte, dass sich bereits viele Gremien mit Problemen wie Hundekot beschäftigten. Um beispielsweise Schultoiletten sauberer zu halten, könne sie sich einen Wettbewerb unter den Schulen oder bunte Toilettenringe im Zuge einer Renovierung vorstellen. Damit habe eine Schule in Trier-West bereits gute Erfahrungen gemacht. Zudem will Birk die Ideen, Visionen und Konzepte der Kinder im Jugendhilfeausschuss vorstellen.