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29.03.2011

Lauschiger Treff im Weidendom

Denis Koenen, Michèle Spies und Walbona Emine (v. r.) erledigen die letzten Arbeiten am neuen Weidendom auf dem Bauspielplatz mitten in der Gneisenausiedlung in Trier-West.
Denis Koenen, Michèle Spies und Walbona Emine (v. r.) erledigen die letzten Arbeiten am neuen Weidendom auf dem Bauspielplatz mitten in der Gneisenausiedlung in Trier-West.
Eine neue Attraktion wertet die große Freifläche mitten in der Gneisenausiedlung auf: In einem Projekt zur Berufsorientierung und Qualifizierung errichteten zwölf Jugendliche in Trier-West einen Weidendom sowie ein Eingangstor. Durch die Aktion der Spiel- und Lernstube Bauspielplatz entsteht ein lauschiger Rückzugsraum: Der Weidendom erhält im Laufe der Zeit noch eine Hülle aus Blättern.

Bei der vom Programm „Stärken vor Ort“ geförderten Aktion erhielten die Jugendlichen fachkundige Unterstützung durch Mitarbeiter des Bürgerservice. Die große Grünfläche wird in letzter Zeit seltener zum Spielen genutzt und soll durch den Weidendom wieder an Attraktivität gewinnen.

Jugendliche der Arbeitsweltklasse II im Verbundprojekt „Job-in-West“ hatten sich nach Angaben ihrer Betreuer Christian Schröder, Marc Peifer und Ulrich Müller seit Februar theoretisch und praktisch im Unterricht auf die Projektwoche vorbereitet. Sie setzten sich mit verschiedenen Baumaterialien auseinander, trainierten ihre Teamfähigkeit und selbständiges Arbeiten. Als Abschluss baute jeder Teilnehmer ein erstes Mini-Modell des Weidendoms. Den Unterricht an der Schule und die praktische Umsetzung in der Projektwoche vor Ort unterstützte ein Landschaftsarchitekt.

Bei den Arbeiten für den Weidendom mit einem Durchmesser von rund vier Metern profitierte die Gruppe von dem sonnigen und warmen Frühjahrswetter der vergangenen Woche. Als Baumaterialien wurden Weiden, Stahl und Beton verwendet. Dabei war teilweise harte körperliche Arbeit gefragt: Die Jugendlichen mussten unter anderem die Baugrube ausheben und acht 70 Zentimeter tiefe Löcher in den Boden bohren, um die tragende Konstruktion sicher zu verankern.

Ohne die „Stärken vor Ort“-Förderung hätte das Weidendom-Projekt unter dem Motto „Neue Spielflächen für Trier-West“ nicht realisiert werden können. Das Programm wird unter anderem mit Geldern des EU-Sozialfonds bis Ende 2011 bundesweit in insgesamt 280 Fördergebieten umgesetzt, darunter die Trierer Stadtteile Nord, West und Ehrang. Dieses Jahr stehen voraussichtlich maximal 73.100 Euro pro Stadtteil zur Verfügung.

Jugendliche mit schlechten Ausgangsbedingungen und Frauen mit Problemen beim Wiedereinstieg ins Erwerbsleben erhalten dabei gezielte Hilfen für ihre soziale, schulische oder berufliche Integration. 2009 und 2010 nahmen an diversen Mikroprojekten in den Stadtteilen bereits rund 1400 Personen teil.