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15.08.2023

Im Galopp zur Landesausstellung 2025

Auqarell eines Reiterstandbilds von Marc Aurel
Das Reiterstandbild Marc Aurels in Rom (Aquarell von August Trümper, 1898). Abbildung: Stadtmuseum

Drei Jahre nach der Landesausstellung über den Untergang des Römischen Reichs steht 2025 schon das nächste prestigeträchtige Großprojekt rund um den römischen Herrscher Marc Aurel an. Dabei gibt es eine Besonderheit.

Die Schau findet vom Juni bis November 2025 im Stadtmuseum und im Landesmuseum statt. Die Vorbereitungszeit ist ungewöhnlich kurz, sonst sind es bei solchen großen Ausstellungen rund vier Jahre. In beiden Häusern haben die Vorbereitungen daher längst begonnen. Im Stadtmuseum, Simeonstift dessen Ausstellungsteil den Zusatztitel „Bilder von der Guten Herrschaft" trägt, ist zum Beispiel der Leihverkehr für die zahlreichen externen Exponate angelaufen.

Das Reiterstandbild Marc Aurels ist eine beliebte Sehenswürdigkeit in Rom und inspiriert Künstlerinnen und Künstler seit Jahrhunderten, darunter den Trierer Maler August Trümper: Sein Aquarell (Abbildung rechts: Stadtmuseum) ist eins der ersten Objekte des Stadtmuseums. Marc Aurel gilt bis heute als Inbegriff des guten Herrschers, des Philosophen auf dem Kaiserthron. Seit Jahrhunderten beziehen sich Regierende, Staatstheoretiker, Philosophen und Kunstschaffende auf ihn und seine berühmten „Selbstbetrachtungen". Davon ausgehend zeigt das Stadtmuseum, wie sich künstlerische Deutungen von „Guter Regierung" gewandelt haben. Das Spektrum reicht von antiken Deutungen bis zu aktuellen künstlerischen Reflektionen über politische Legitimität. 180 aussagekräftige Exponate wurden bisher vom Team des Stadtmuseums dazu recherchiert: von Gemälden, Skulpturen, Karikaturen, Fotografien bis zu Filmen. Darunter 90 Werke, die als hochkarätige Leihgaben aus den renommiertesten Museen Europas angefragt werden. Kulturdezernent Markus Nöhl freut sich: „Die Landesausstellungen sind ein Großprojekt für unsere Trierer Museen, gerade wenn der Vorlauf kürzer ist als sonst. Aktuell laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren und unsere Expertinnen und Experten arbeiten unter Hochdruck an Vorbereitungen und Leihanfragen."

Dass sich eins der ersten Objekte in der eigenen Sammlung befindet, ist dabei eine besondere Entdeckung. August Trümper, später Professor an der Trierer Kunstgewerbeschule, fertigte während seiner Studienreise in Rom im Jahr 1898 ein Aquarell des kapitolinischen Reiterstandbilds an. „August Trümper gilt als eine Ikone in der Trierer Kunstszene des frühen 20. Jahrhunderts. Dass wir in seinem Œuvre eine Darstellung Marc Aurels gefunden haben, ist nicht nur eine schöne Verbindung zur Region. Es ist auch ein Paradebeispiel für die künstlerischen Traditionslinien, denen wir nachgehen", erläutert Dr. Bärbel Schulte, die den Leihverkehr im Stadtmuseum koordiniert.

Im Rheinischen Landesmuseum ist Direktor Dr. Marcus Reuter zuversichtlich, trotz der knappen Vorbereitungszeit eine spektakuläre Ausstellung präsentieren zu können. Derzeit arbeitet das Projektteam an dem Konzept, das sich mit Kaiser Marc Aurel, seiner Zeit und seiner Philosophie beschäftigt. Die Recherche nach geeigneten Exponaten aus eigenen und externen Beständen ist auch hier in vollem Gange. Zudem laufen die Vorbereitungen für den Begleitband sowie das Marketing. Bei der Landesausstellung 2025 insgesamt spielt die Porta Nigra als das römische Wahrzeichen der Stadt eine besondere Rolle, da ihr Bau in die Regierungszeit von Kaiser Marc Aurel fällt.