Sprungmarken
05.10.2010

Enger Zeitplan für neue Realschulen plus

Der Stadtrat stellt heute die Weichen für die Realschulen plus. Dabei zeichnet sich eine Mehrheit für den Vorschlag der „Ampel“ ab, dreizügige Schulen am Mäusheckerweg und in der Kurfürst Balduin-Hauptschule (Trier-West) zu etablieren. Die schon bestehende Realschule plus soll von Trier-Süd in die Scholl-Schule im Maarviertel wechseln. Derzeit wird im Rathaus mit Hochdruck geprüft, welche Umbauten erforderlich sind und was sie kosten würden.  

Der Antrag von SPD, Grüne und FDP ist eine Reaktion auf den ursprünglichen Vorschlag des Stadtvorstands, der die Aufhebung der Johann-Amos-Comenius-Realschule und der Hauptschule im Schulzentrum Ehrang sowie  die Errichtung einer integrativen Realschule plus am Mäusheckerweg vorsieht. Zunächst hatte der Stadtvorstand ein Konzept noch in diesem Herbst für eine weitere integrative Realschule plus vorgeschlagen, das die verbliebenen Hauptschulen Kurfürst-Balduin, Theodor-Heuss in Trier-Nord sowie Zewen einbezieht.

Drei Realschulen plus

Vor einiger Zeit hatte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) den Vorschlag von Bürgermeisterin Angelika Birk abgelehnt, in der Kurfürst-Balduin-Schule eine zweizügige Realschule plus zu etablieren, weil die Dreizügigkeit als Mindestvoraussetzung gilt. In Trier-West und -Nord wurden Proteste laut, weil man ohne Realschule plus erhebliche Nachteile für den jeweiligen Stadtteil befürchtet.

Das „Ampel“-Bündnis führt in der Begründung für den Änderungsantrag unter anderem an, dass damit den besonderen Bedürfnissen von Trier-West und -Nord Rechnung getragen werde.

Die FWG hat Zustimmung signalisiert. In der CDU sollte die Entscheidung in der Fraktionssitzung am ges-trigen Montagabend fallen. Auch der Vorschlag der „Ampel“ kann nur mit Zustimmung der ADD realisiert werden. Birk begrüßt, „dass alle Fraktionen die bisherigen Vorarbeiten zum Schulentwicklungsplan sehr konstruktiv diskutieren und schon jetzt den Mut fassen, eine Standortentscheidung für alle Realschulen plus zu treffen. Mit der Integrierten Gesamtschule im südlichen Teil der Stadt und den Realschulen plus in Ehrang, Trier-Nord und -West entsteht so ein geographisch und pädagogisch ausgewogenes Angebot an weiterführenden Schulen“, so die Bürgermeisterin.

Flexibles Umzugsmanagement

Die Umsetzung dieses Konzepts ist noch mit einigen offenen Fragen verbunden. So steht die Geschwister-Scholl-Schule im Maarviertel erst zur Verfügung, wenn sie nicht mehr als Ausweichquartier für die Berufsschüler aus dem Gebäude J benötigt wird. Dort läuft eine Generalsanierung.

Nach Einschätzung von Birk ist wegen des engen Zeitplans ein flexibles und leistungsfähiges Umzugs-management unerlässlich. Das Kurfürst-Balduin-Gebäude braucht für eine dreizügige Schule spätestens in drei Jahren Ergänzungen. Langfristig müsste zudem eine neue Nutzung für die Gebäude der kooperativen Realschule in der Nachbarschaft der Hauptfeuerwache gefunden werden, aus denen die gesamte Schule ins Maarviertel wechseln würde.