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10.10.2023

Leitplanken für das kulturelle Trier

Kombination verschiedener Fotos mit Bühnen und kulturellen Veranstaltungen
Dezernent Markus Nöhl präsentiert mit Elvira Classen und Stephanie Frauenkron (Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz, v. l., unten rechts) den Entwurf des überarbeiteten Leitbilds. Es dient als Leitfaden für große Events, wie den Kulturhafen (links), Teilhabe-Angeboten, wie beim Flying Grass Carpet (Bildmitte), aber auch für kulturelle Erinnerungsarbeit, wie beim Gedenken an Juden-Deportationen aus Trier (oben rechts). Fotos: Presseamt/TTM/Kulturkarawane

Mit seinem Amtsantritt hat Kulturdezernent Markus Nöhl die Fortschreibung des 2014 beschlossenen Kulturleitbilds initiiert. Nach mehreren Workshops mit relevanten Akteuren war die Neufassung des Leitbilds ein Thema vergangene Woche im Ausschuss. Die RaZ stellt die wichtigsten Neuerungen vor.

Nachhaltigkeit in der Kultur, die Bedeutung kultureller Bildung und ein jährliches Fachforum – der Dezernatsausschuss III hat in seiner Sitzung vom 5. Oktober über das neue Kulturleitbild für die Stadt beraten. Es verfolgt einen offenen und zugleich handlungsleitenden Ansatz für Kulturpolitik und Kulturverwaltung und soll die strategischen Leitplanken für das kulturelle Leben in Trier in den nächsten Jahren setzen.

Wesentliche Neuerungen sind die Aufnahme aktueller gesellschaftlicher Fragestellungen, die auch für die Kultur relevant sind. Für die fünf Handlungsfelder „Kulturelle Teilhabe“, „Kulturelle Bildung“, „Kultur, Wirtschaft und Tourismus“, „Kulturelles Erbe und Erinnerungskultur“ und „Nachhaltigkeit für die Kultur“ sind Ziele wie die Berücksichtigung von Diversität und Vielfalt, die Schaffung von Teilhabemöglichkeiten, die Förderung einer aktiven Erinnerungskultur oder Bildung für Nachhaltige Entwicklung im Kultursektor festgeschrieben. Zudem nimmt das Kulturleitbild die Trierer Alleinstellungsmerkmale beim kulturellen Erbe in den Blick.

Dem Beschluss vorausgegangen war ein Beteiligungsverfahren unter Federführung des Amts für Stadtkultur und Denkmalschutz, das in mehreren Workshops und Diskussionsrunden Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen, der städtischen Kultureinrichtungen sowie der freien Szene einbezog. „Uns war es wichtig, möglichst viele Perspektiven auf das kulturelle Leben in Trier in den Prozess einfließen zu lassen. So haben wir neue, wichtige Themen wie die Nachhaltigkeit in der Kultur oder das Thema Diversität neu aufgenommen“, erläutert Kulturdezernent Markus Nöhl. „Ich freue mich sehr, dass wir unsere Arbeit nun auf ein aktualisiertes Kulturleitbild ausrichten können, das den heutigen Entwicklungen und Herausforderungen Rechnung trägt. Herzlich bedanke ich mich bei allen, die an dem Prozess mitgewirkt haben.“

Elvira Classen, die das Amt seit seiner Neuausrichtung vor zwei Jahren leitet, betont: „Die Weiterentwicklung von Welterbe und aktuellem Kulturgeschehen zusammenzudenken und insbesondere die freie Szene stärker zu fördern, sind zentrale Anliegen im Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz. Das neue Kulturleitbild untermauert diese Ziele für die Zukunft auch strategisch.“ Ein Kulturleitbild war 2014 erstmals in einem breiten Beteiligungsprozess entstanden. In diesem Rahmen war auch eine regelmäßige Evaluation und Fortschreibung vorgesehen, die sich wegen der Pandemie und der Wechsel an der Dezernats- und Amtsspitze jedoch verzögerte. Eine letzte Etappe muss das neue Leitbild noch nehmen: den Stadtratsbeschluss am 2. November. Im neuen Jahr kann es dann in Kraft treten.