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01.11.2016

Über Grenzen hinweg

Beim QuattroPole-Gipfel in Metz übergab OB Charlotte Britz (Saarbrücken, r.) den Vorsitz des Städteverbunds turnusgemäß an OB Dominque Gros (Metz, 2. v. r.). OB Wolfram Leibe (2. v. l.) vertrat Trier, Stadtverordneter Carlo Back (l.) repräsentierte Luxemburg
Beim QuattroPole-Gipfel in Metz übergab OB Charlotte Britz (Saarbrücken, r.) den Vorsitz des Städteverbunds turnusgemäß an OB Dominque Gros (Metz, 2. v. r.). OB Wolfram Leibe (2. v. l.) vertrat Trier, Stadtverordneter Carlo Back (l.) repräsentierte Luxemburg in Vertretung von Bürgermeisterin Lydie Polfer. Foto: Philippe Gisselbrecht
Bereits seit Februar 2000 kooperieren die Städte Trier, Luxemburg, Metz und Saarbrücken im Rahmen des Städtenetzes QuattroPole. Ein Meilenstein dieser Zusammenarbeit war die Gründung eines Vereins im Jahr 2014. Kristina Welker vom Kulturbüro stellte in der vergangenen Sitzung des Kulturausschusses den Tätigkeitsbericht für 2014 und 2015 vor.

Ein wichtiges Thema für QuattroPole ist die Mobilität. Die vier Städte setzen sich für ein breites Angebot im öffentlichen Schienenverkehr ein. Entsprechend verfassten die Verantwortlichen eine Resolution, die eine verbesserte Anbindung im europäischen Schienenfernverkehr fordert. Die Städte sprechen sich darin für den Erhalt des nördlichen Teils der Strecke Paris-Frankfurt (über Saarbrücken und Kaiserslautern) und den Ausbau der Strecke Brüssel-Luxemburg-

Straßburg aus. Von der Deutschen Bahn AG fordern sie, deren Fernverkehrskonzept um eine grenzüberschreitende Perspektive zu erweitern. „Geplante Fernzüge müssten nicht zwangsläufig in Trier und Saarbrücken enden, sondern könnten möglicherweise bis nach Luxemburg oder Metz verlängert werden“, heißt es im Tätigkeitsbericht. Für die Einwohner seien direkte Verbindungen zwischen den Städten wichtig, gleichzeitig gelte es, die Anbindung an Wachstumszentren wie Paris, Frankfurt und Brüssel sicherzustellen.

Für den Klimaschutz

Auch in der Digital- und Kreativwirtschaft ist das Städtenetz aktiv – verfügt es mit insgesamt 75.000 Studierenden doch über ein hohes Innovationspotenzial. QuattroPole möchte junge Unternehmen und Initiativen aus den Städten miteinander vernetzen. Hierzu dient vor allem die „Startup-Show“, bei der sich Start-Ups präsentieren und Kontakte knüpfen.

In den Bereichen Energie und Klimaschutz haben die Städte ihre Zusammenarbeit intensiviert – im Oktober 2015 traf sich der Vorstand in Metz und unterzeichnete eine Klimaschutzerklärung. Darin verpflichten sich die Oberbürgermeister zur Verringerung der Treibhausgasemissionen, zu einer Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien sowie zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs in ihren Städten.

Auch im Kulturbereich ist QuattroPole aktiv. 2015 organisierte die Projektgruppe Kultur eine Tournee, bei der junge Bands aus den vier Städten in den jeweils anderen Städten auftraten, in Trier etwa beim Altstadtfest. Ebenso von kultureller Bedeutung ist das vom Städtenetz geförderte grenzüberschreitende Theaterfestival „Grafiti“ mit studentischen Theatergruppen aus der Großregion. 2015 zeigten sie in Saarbrücken ihr Können, 2016 in Metz und 2017 werden sie in Trier zu Gast sein.

Im Bereich Tourismus arbeiten die Touristeninformationen der vier Städte zusammen, um die Großregion als einheitliches Reiseziel über deren Grenzen hinaus zu etablieren. Hierzu schalteten sie mehrere Anzeigen in überregionalen Zeitungen und Fachzeitschriften. Neben den Sehenswürdigkeiten wurden auch die Weihnachtsmärkte der Städte in den Fokus gerückt.