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10.03.2015

In der Stadt angekommen

Die Sonderausstellung im Stadtmuseum zog nicht nur Einheimische, sondern auch Besucher aus ganz Deutschland und dem Ausland an. Foto: Stadtmuseum
Die Sonderausstellung im Stadtmuseum zog nicht nur Einheimische, sondern auch Besucher aus ganz Deutschland und dem Ausland an. Foto: Stadtmuseum
Besucherzahlen stabil auf hohem Niveau, ein Rekord in der kulturellen Bildung und eine Sonderausstellung, die den Nerv der Besucher getroffen hat: Das Stadtmuseum Simeonstift blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2014 zurück. Während die Vorbereitungen für die Eröffnung der nächsten Sonderausstellung momentan auf Hochtouren laufen, werfen hochkarätige Ausstellungsprojekte der nächsten Jahre bereits ihre Schatten voraus.

Eine Ausstellung über Schifffahrtsgeschichte im Stadtmuseum? Diese Ankündigung hatte im Vorfeld manches Mal für Verwunderung gesorgt. Doch schnell zeigte sich, dass dieses Thema einen Nerv traf: Nicht nur aus der Region, auch aus weit entfernten Gegenden Deutschlands und aus dem Ausland kamen Besucher gezielt für die Ausstellung nach Trier. „Das außerordentliche Interesse an diesem Thema und die begeisterte Resonanz, auch auf den Katalog, hat uns sehr gefreut“, berichtete Museumsdirektorin Dr. Elisabeth Dühr in der jüngsten Sitzung des von Beigeordnetem Thomas

Egger geleiteten Kulturausschusses. „Wir waren erstaunt darüber, wie viele Menschen in der Region noch selbst einen Bezug zur Schifffahrt haben“, so ihr Fazit. Während der Laufzeit kam es sogar zu einem unverhofften Wiedersehen: Zwei frühere Kanalschiffer, die sich seit 40 Jahren nicht gesehen hatten, liefen sich in der Ausstellung über den Weg und fielen sich ungläubig in die Arme.

Doch nicht nur alte Bekannte führte die Ausstellung zusammen, sondern auch viele unterschiedliche Besuchergruppen: Ein Kabarettabend über die Mosel lockte zahlreiche junge Menschen teilweise zum ersten Mal ins Museum, die neue Seniorenreihe „Reif für die Kunst“ nahm ihren sehr erfolgreichen Auftakt mit den lebhaft geschilderten Erinnerungen der patenten Schifferfrau Charlotte Duhr, und auch die klassischen Führungen erfreuten sich einer konstant guten Resonanz.

Das vielseitige Angebot des Museums in der kulturellen Bildung hat dem Haus einen Rekord beschert: Mehr als 10.000 Personen haben an Veranstaltungen teilgenommen, seien es Führungen, Kindergeburtstage oder Vorträge zu Themen der Stadtgeschichte. „Die Zahlen zeigen uns, dass das Museum endgültig in der Stadt angekommen ist“, so Dühr. Auch bei den allgemeinen Besucherzahlen setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort: Mit rund 45.000 Besuchern, darunter zahlreiche Touristen aus dem In- und Ausland, hat sich das Stadtmuseum zu einer wichtigen Säule in der überregionalen Wahrnehmung der Stadt Trier entwickelt. Aktuell werden die letzten Transportkisten der Schifffahrtsausstellung aus dem Museum getragen. Wo in den letzten Monaten Schiffsmodelle und Gemälde das Leben auf dem Fluss schilderten, wird jetzt Platz für die nächste Sonderausstellung geschaffen: „Aufgemöbelt“ zeigt die kostbaren Möbel der städtischen Sammlung, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht.

Ab Ende März wird "aufgemöbelt"

Erstmals wurde für diese Ausstellung der Sammlungsbestand wissenschaftlich aufgearbeitet und restauriert und kann jetzt der Öffentlichkeit präsentiert werden. Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, 29. März, sind bei freiem Eintritt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen.

Wenn auch die Ausstellungsvorbereitungen für die anstehende Eröffnung momentan auf Hochtouren laufen, reichen die Planungen des Hauses schon weit darüber hinaus. Zwei Großprojekte, die in den nächsten Jahren anstehen, werfen ihre Schatten bereits voraus: 2016 steht ganz im Zeichen des römischen Kaisers Nero, dessen Leben und Wirken das Rheinische Landesmuseum, das Museum am Dom- und Stadtmuseum in einer gemeinsamen Schau beleuchten. Ebenfalls eine museale Gemeinschaftsproduktion wird die Großausstellung, mit der die Stadt Trier sich dem 200. Geburtstag ihres berühmtesten Sohnes Karl Marx widmet: Bereits die Ankündigung dieses Projekts hat weit über die Stadt hinaus für Aufmerksamkeit und Interesse gesorgt.