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03.04.2007

Soziale Brennpunkte in den großen Vorstädten

Mit „Wellenreiter“ von Xavier Durringer präsentiert das Trierer Theater ab Mitte April ein brisantes Gegenwartsstück, das die vielfältigen sozialen Probleme der französischen Gesellschaft kritisch seziert. Es rückt vor allem die Unruhen in den unwirtlichen Trabantensiedlung der Vorstädte in den Blickpunkt, in denen es zuletzt im Herbst 2005 schwere Unruhen gab.

Politiker soll „aufräumen“

Das Stück, das sich bei der Uraufführung Ende der 90er Jahre zwischen alle Stühle der „Political Correctness“ setzte, dreht sich um den Politiker Richard von der Heide, der „aufräumen“ soll: In einem Land mit vielen sozialen Brennpunkten sollen Ruhe und Ordnung wiederhergestellt werden. Doch bei seinem Amtsantritt erkennt er, dass sein Programm „Eine Zukunft für alle“ auf heftigen Widerstand stößt: Als er sich medienwirksam der Unterschicht annähert und mit Drogenhandel und Prostitution konfrontiert wird, gerät er an den Rand seiner eigenen Existenz.

Der 1963 geborene Xavier Durringer leitet seit 1989 die freie Theatergruppe „La Lézarde“ („Der Riss“), für die er schreibt und inszeniert. Viele seiner Stücke werden in der Trabantenstadt Cergy-Pontoise bei Paris gezeigt. Ein weiteres Beispiel seines Ansatzes, die Stücke möglichst am Ort des Geschehens zu präsentieren, war die deutschsprachige Erstaufführung von „Ganze Tage, ganze Nächte“ auf dem Bahnhof der fränkischen Stadt Erlangen.

Premiere am 14. April

Die Hauptrollen in der Trierer „Wellenreiter“-Inszenierung von Intendant Gerhard Weber spielen Angelika Schmid, Tim Olrik Stöneberg und Hans-Peter Leu. Die Premiere findet am Samstag, 14. April, 19.30 Uhr, im Großen Haus statt. Als besonderen Service erhalten die Zuschauer jeweils 20 Minuten vor dem Start der einzelnen Aufführungen eine kurze Einführung im Foyer. Die weiteren April-Termine von „Wellenreiter“, das im französischen Original „Surfeurs“ heißt: Samstag, 21., 19.30 Uhr, sowie Mittwoch, 25., 20 Uhr. Im Mai sind noch drei Aufführungen geplant: Freitag, 4., Dienstag, 8., sowie  Sonntag, 13.