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21.11.2006

65 Jahre "eiserner" Zusammenhalt

Hochzeitsjubiläum von Franziska und Friedrich Kröschel

Oberbürgermeister Helmut Schröer und Ortsvorsteherin Elisabeth Ruschel (stehend) gratulieren den Eheleuten Franziska und Friedrich Kröschel in deren Wohnung in Heiligkreuz.
Oberbürgermeister Helmut Schröer und Ortsvorsteherin Elisabeth Ruschel (stehend) gratulieren den Eheleuten Franziska und Friedrich Kröschel in deren Wohnung in Heiligkreuz.
Jeden Tag genießen und innerlich zufrieden sein – das ist das Motto von Friedrich Kröschel und seiner Frau Franziska. Seit für heutige Verhältnisse fast unvorstellbaren 65 Jahren sind die beiden gebürtigen Trierer verheiratet. Zum zweiten Mal nach ihrer Diamantenen Hochzeit vor fünf Jahren besuchte sie Oberbürgermeis­ter Helmut Schröer und überbrachte gemeinsam mit Ortsvorsteherin Eli­sabeth Ruschel die Glückwünsche der Stadt und des Ministerpräsidenten. „Ich hatte nie einen Grund, eifersüchtig zu sein“, lachte der Jubilar, als seine Frau von Schröer ein Küsschen auf die Wange bekam.

Der rüstige 87-jährige und seine ein Jahr jüngere Ehefrau leben noch immer allein in ihrem Haus in Heiligkreuz, das Friedrich Kröschel mit einem Augenzwinkern „privates Altersheim“ nennt. Neben ihnen wohnt dort noch die 85-jährige Schwester von Franziska Kröschel. Vier Kinder hatten die Kröschels geboren, mittlerweile sind sie dreifache Groß- und vierfache Urgroßeltern. Zur Feier ihrer Eisernen Hochzeit reiste auch ihr ausgewanderter Sohn Friedhelm aus Vancouver in Kanada an.

Hochzeit mitten im Krieg

Kennengelernt hatten sich die leidenschaftlichen Wanderer über gemeinsame Bekannte. Doch kaum waren die ersten zarten Bande geknüpft, kam für Friedrich Kröschel die Einberufung. In den Wirren des Zweiten Weltkrieges heirateten die Kröschels am 19. November 1941 und bekamen in kurzen Abständen einen Sohn, Zwillinge und eine Tochter, mit denen sie nach Ende des Krieges zunächst in einem Zimmer leben mussten. „Wenn man bedenkt, was ihre Generation mitgemacht hat und leisten musste, gibt es heute für mich nicht nur einen Grund zu gratulieren, sondern auch danke zu sagen“, so Schröer.

Als Geschäftsführer einer Drogerie an der Porta Nigra und als Hörakus­tiker sorgte der Ehemann für seine Familie und ist auch heute noch  selbsternannter „Finanzminister“. Franziska Kröschel war schon immer für das Haus zuständig. Das Geheimnis ihrer langen Ehe sei, „dass einer stets mehr auf den anderen achtet als auf sich selbst.“