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09.10.2007

Großregion wächst zusammen

Ein Open-Air-Höhepunkt des Kulturhauptstadtprogramms in Trier war im August die szenische Aufführung der „Carmina Burana“.
Ein Open-Air-Höhepunkt des Kulturhauptstadtprogramms in Trier war im August die szenische Aufführung der „Carmina Burana“.
Die Kulturminister aus der Großregion zogen bei einer Konferenz in Luxemburg eine positive Zwischenbilanz des Kulturhauptstadtjahrs 2007. Unter dem Logo des blauen Hirschs umfasst das Programm mehr als 500 Projekte, davon 130 mit mindestens zwei Partnern verschiedener Nationalität. „Damit sind wir dem Ziel, eine aktive europäische Zusammenarbeit auf kulturellem Gebiet zu betreiben sehr viel näher gekommen“, betonte die luxemburgische Staatssekretärin Octavie Modert als Gastgeberin der Tagung, an der als Trierer Vertreter Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink teilnahm. 

Dauerhafte Basis schaffen
Das Netzwerk, das für das Kulturfestival 2007 entstand, könne die grenzüberschreitende Kulturarbeit auf eine dauerhafte und leistungsfähige Basis stellen. Die Gesellschaft, die für die Organisation des Kulturhauptstadtjahrs gegründet wurde, könnte, so eine Anregung der Minister, mit einer paritätischen Besetzung aus den Regionen fortgeführt werden. Die politischen Spitzen der Großregion, darunter der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck, entscheiden über diesen Vorschlag im Januar 2008.  Nach dem Willen der Kulturminister soll außerdem geprüft werden, ob der blaue Hirsch als mittlerweile weithin bekanntes Logo auch künftig genutzt werden soll. In Zukunft werden sie sich alle 18 Monate treffen, um die Schwerpunkte einer gemeinsamen Kulturpolitik festzulegen. Die Kulturminister begrüßten außerdem, dass viele Entscheidungsträger aus Medien, Politik und Wirtschaft für die Kulturhauptstadt 2007 gewonnen werden konnten. Die Bevölkerung habe in bisher noch nie da gewesenen Umfang ein Bewusstsein für die Vielgestaltigkeit und Attraktivität der Großregion entwickelt. Die Minister dankten den Kulturschaffenden und den zahlreichen Institutionen, die sich mit beispiellosem Engagement an der ersten interregionalen Kulturhauptstadt in Europa beteiligt hätten.

Kaum bürokratische Hürden
Als zentrales Informations- und Kommunikationsinstrument soll nach dem Willen der Minister die Internet-Plattform „plurio.net“ dienen. Nach der Konferenz fand eine Podiumsdiskussion im Luxemburger Grand Théâtre de la Ville statt. Die Minister und Vertreter verschiedener Kulturprojekte wollen ihre Zusammenarbeit fortsetzen. Sie stellten der Generalkoordination in Luxemburg sowie den einzelnen Regionalbüros ein gutes Zeugnis aus. Die bürokratischen Hürden seien viel geringer als bei vergleichbaren Projekten der Europäischen Union. Das Miteinander habe gezeigt, wie wichtig der Abbau von Bürokratie für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sei. Darum müsse weiter an einer Vereinheitlichung und Vereinfachung gearbeitet werden.