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29.07.2008

Innovative Technik verkürzt Bauzeit

Stadtwerke-Mitarbeiter Ewald Bach arbeitet an der Gasleitung am Pacelliufer mit dem neuen Reliningverfahren. Foto: Stadtwerke
Stadtwerke-Mitarbeiter Ewald Bach arbeitet an der Gasleitung am Pacelliufer mit dem neuen Reliningverfahren. Foto: Stadtwerke
Baustellen im Straßenverkehr sind ein leidiges Thema: Sie beeinträchtigen den Verkehr, machen Lärm und Schmutz und tauchen immer zum vermeintlich ungünstigsten Zeitpunkt auf. Durch den Einsatz moderner Techniken können die Stadtwerke allerdings die Bauzeit an Gas-, Strom- und Wasserleitungen deutlich verkürzen und so die Beeinträchtigungen für den Verkehr möglichst gering halten.

Zur Zeit bauen und sanieren die Stadtwerke an insgesamt zehn Stellen im Trierer Stadtgebiet. Am Pacelliufer auf Höhe der Konrad-Adenauer-Brücke wird nun eine neue Technik eingesetzt, um die Gasleitung in der rechten Fahrspur in Richtung Konz so schnell wie möglich zu sanieren. Schon Ende der Woche sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Bei turnusmäßigen Überprüfungen waren dort zuvor erste undichte Stellen an einem Stahlrohr festgestellt worden, die jetzt mit dem so genannten Reliningverfahren verschlossen werden.

Kein offener Graben

Das Reliningverfahren stammt ursprünglich aus der Kanalunterhaltung und wird in Trier erstmals zur Sanierung von Gasleitungen eingesetzt. Der Vorteil liegt in der wesentlich kürzeren Bauzeit: Durch den Einsatz der speziellen Technik kann auf einen offenen Graben verzichtet werden, so dass am Pacelliufer fünf bis sieben Wochen Bauzeit eingespart werden. Bei dem Reliningverfahren wird über einzelne Kopflöcher ein in Harz getränkter Gewebeschlauch (Inliner) mithilfe von Druckluft in das vorhandene Stahlrohr eingekrempelt. Über ein mitgeführtes Zugseil wird die Geschwindigkeit des Inliners gesteuert, da durch die Druckluft sonst kein gleichmäßiger Einzug möglich wäre. Nachdem der Inliner vollständig in die Leitung eingezogen worden ist, presst der Druck bei gleichzeitiger Erwärmung den Schlauch an das Stahlrohr und verschließt damit die undichten Stellen.

Planung der Baumaßnahmen

Bei der Planung von Baumaßnahmen sind unterschiedliche Parameter wie Alter der Leitung, Schadenshäufigkeit, Wirtschaftlichkeit und Lage für die SWT-Verantwortlichen von Bedeutung. Unter den Gesichtspunkten der Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit wägen sie ab, wo und wie Leitungen erneuert werden. Arbeiten an Hauptverkehrsadern wie am Pacelliufer werden in der Ferienzeit verrichtet. Darüber hinaus berücksichtigt der lokale Netzbetreiber auch die Anforderungen anderer Versorgungsträger wie zum Beispiel der Straßenbeleuchtung oder der Telekommunikation und stimmt sich mit den zuständigen Betreibern ab. So können in einer Baumaßnahme verschiedene Leitungen saniert werden. Neue Bautechniken wie das Reliningverfahren sowie eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt stellen sicher, dass der Verkehr in Trier trotz Baustellen weiter fließt.