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03.11.2015

Große Verunsicherung durch Niedrigzinsen

Der Trend ist stabil: 56 Prozent der Deutschen sind ausgesprochen zufrieden mit ihrer aktuellen finanziellen Situation. Die Zahl der Unzufriedenen hat sich in den letzten zehn Jahren von 18 auf neun Prozent halbiert. Die größten Sorgen bei der Bildung privater Ersparnisse bereitet den Bundesbürgern jedoch der niedrige Leitzins. Das sind einige Ergebnisse der Befragung „Vermögensbarometer 2015“.

Die repräsentative Studie wird seit 2001 im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands durchgeführt. Gerade in Zeiten großer Unsicherheiten durch niedrige  Zinsen besinnen sich die Deutschen auf klassische Tugenden wie Sparsamkeit und Vorsicht. „Sicherheit, Flexibilität und Verfügbarkeit sind die wichtigsten Kriterien für den Vermögensaufbau. Die Rendite folgt erst auf Platz vier. Auch in Zeiten des Niedrigzinses handeln die deutschen Sparer besonnen“, erläutert Günther Passek, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Trier.

Das Eigenheim ist nach der Umfrage nach wie vor eine der beliebtesten Anlagemöglichkeiten: „Mit 53 Prozent sieht über die Hälfte der Bevölkerung darin weiterhin das beste Mittel für den Vermögensaufbau“, betont der Vorstandsvorsitzende. Dieser Anteil sei im Vergleich mit den Jahren 2013 (50 Prozent) und 2014 (52 Prozent) weiter gestiegen.

Allerdings steige auch die Zahl der Menschen, die monatlich nichts für die Altersvorsorge zurücklegen könnten, hebt Passek hervor. Mit 40 Prozent habe dieser Wert einen neuen Rekord erreicht. „Das betrifft vor allem Geringverdiener mit einem Nettoeinkommen von maximal 1000 Euro“, betont er. In dieser Gruppe liege der Anteil der Menschen, die nicht regelmäßig fürs Alter sparen, bei 61 Prozent.

Aktien wieder mehr im Fokus

Trotz ihrer traditionellen Vorliebe für festverzinsliche Anlagen öffnen sich die Deutschen langsam der Vorstellung, in Wertpapiere zu investieren. „Unsere Umfrage hat ergeben, dass mittlerweile 59 Prozent der Befragten bereit sind, sich mit Wertpapieren als Alternative zum Zinssparen auseinanderzusetzen“, erläutert Passek. Gerade Aktien rücken bei der Frage, welche Anlageformen die Anleger in der Niedrigzinsphase für passend halten, wieder zunehmend in den Fokus. 36 Prozent der Befragten beim Vermögensbarometer zeigten sich von deren Eignung überzeugt. Investmentfonds sieht mittlerweile jeder Fünfte in der Niedrigzinsphase als zweckmäßig an.

Bei der Frage nach dem Ansehen der verschiedenen Banken liegen die deutschen Sparkassen weiterhin vorn: 55 Prozent der Bundesbürger bringen ihnen „großes“ oder „sehr großes“ Vertrauen entgegen. An zweiter Stelle folgen die Volks- und Raiffeisenbanken (44 Prozent), vor der ING-DiBa (22), der Postbank (21), der Commerzbank (18) und der Deutschen Bank (17 Prozent). Das komplette Vermögensbarometer 2015 steht zum Download im Internet bereit: www.sparkasse-trier.de.