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03.06.2014

Gearbeitet, gefeiert und auf Gottes Hilfe vertraut

Foto: Magdalena und Werner Schuler im Kreis der Gratulanten
Gemeinsam mit Oberbürgermeister Klaus Jensen (l.), der Ortsvorsteherin von Trier-Süd, Jutta Föhr (r.), und den Enkeln Noemi, Benjamin und Elias Lintz (hinten) stoßen Magdalena und Werner Schuler auf 65 Jahre Ehe an.
Vier Kinder, 13 Enkel und in ein paar Monaten zwei Urenkel: Magdalena und Werner Schuler können auf ein erfülltes Familienleben zurückblicken. Am vergangenen Samstag feierten die beiden ihre Eiserne Hochzeit. Oberbürgermeister Klaus Jensen gratulierte gemeinsam mit der Ortsvorsteherin von Trier-Süd, Jutta Föhr, im Namen der Stadt.

11. November 1946: Werner Schuler kommt aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft nach Trier zurück. Am selben Abend geht er in die Vesper in die Abtei St. Matthias. „Als ich die Kirche verließ, sah ich sie und war sofort von den Augen fasziniert. Und hier sitzt sie jetzt“, beschreibt der 88-Jährige die Begegnung mit seiner Ehefrau. Es habe aber dann noch etwas gedauert, bis man zueinander gefunden habe, so Magdalena Schuler. Ihr Mann kam häufiger zu ihrem Bruder und da habe man sich dann gesehen. „Mein Vater meinte dann irgendwann: Ich glaube nicht, dass er nur wegen deines Bruders zu uns kommt“, erzählt die 86-Jährige. 

Am 31. Mai 1949 machten sich Magdalena und Werner Schuler dann  auf zum Trierer Standesamt. Eigentlich wollten die Verlobten noch ein paar Monate bis zur Trauung warten, bis der Speicher in Werners Elternhaus für die beiden fertig ausgebaut war. Aber in Trier herrschte große Wohnungsnot und so wurde die Wohnung noch bevor sie bezugsfertig war, bereits an ein fremdes Ehepaar vergeben. Da  zu dieser Zeit nur Verheiratete Anspruch auf eine eigene Wohnung hatten, zogen die beiden ihre standesamtliche Vermählung einige Monate vor. Die kirchliche Trauung fand dann am 22. September in der Basilika St. Matthias statt.

Ehrenamtliches Engagement

Zunächst bezogen die beiden die Wohnung in Schulers Elternhaus. Nach dem vierten Kind Anfang der 1960er Jahre zogen sie dann in die Gallstraße, wo sie bis heute leben. Werner Schuler war bis zu seiner Pensionierung als Postbeamter tätig. Eine große Rolle spielte in ihrem Leben auch das ehrenamtliche Engagement. Magdalena war im Pfarrgemeinderat, Werner im Kirchenvorstand aktiv. Zudem engagierte er sich im Karneval und war unter anderem für die Dekoration bei der Mattheiser Kappensitzung verantwortlich. Noch heute gehört der tägliche Gang in die Vesper zu den Ritualen des Ehepaars. Magdalena Schuler nähte erst kürzlich Kostüme für einen Mittelalterfilm zum Jubiläum der Matthias-Grundschule in Trier-Süd. Werner Schuler malt gerne Grußkarten und bemalt Ostereier.

Oberbürgermeister Klaus Jensen freute sich, Familie Schuler wiederzusehen. Bereits zur Diamantenen Hochzeit vor fünf Jahren zählte er zu den Gratulanten. In diesem Jahr überbrachte er gemeinsam mit der Ortsvorsteherin von Trier-Süd, Jutta Föhr, die Glückwünsche der Stadt und von Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Bei meinen Besuchen bei den lange verheirateten Paaren fasziniert mich stets, dass sie immer dieselbe Antwort für ihre glückliche Ehe geben: Alle sagen, dass sie nie mit einem Streit ins Bett gegangen sind“, erzählte der OB. Für Magdalena Schuler gibt es eine einfache Erklärung: „Wir haben immer gemeinsam geschafft, gefeiert und auf Gottes Hilfe vertraut. Das ist ein gutes Rezept.“ 

Am 22. September wird mit einer Feier an die kirchliche Trauung vor 65 Jahren erinnert. Dann werden auch bereits zwei Urenkel dabei sein.  pli