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05.05.2015

OB: "Ganz konkret helfen"

Flüchtlinge lernen Deutsch durch Musik
Von zentraler Bedeutung für die Integration von Flüchtlingen ist das Erlernen der deutschen Sprache, was in diesem Musikprojekt in der ehemaligen General-von-Seidel-Kaserne auch berücksichtigt wurde.
Im Sommer kommen die ersten Asylbegehrenden nach Trier, die für die gesamte Dauer ihres Verfahrens oder länger in der Stadt leben werden. Bisher wohnten sie immer nur für kurze Zeit in der Erstaufnahmestelle, die vom Land betrieben wird, bevor sie in andere Städte und Gemeinden überwiesen wurden. Die Stadt rechnet für 2015 mit 350 zugewiesenen Flüchtlingen, in den Folgejahren mit jeweils 500 jährlich.

„Die Menschen kommen in unsere Stadt und wir müssen ihnen ganz konkret helfen“, betonte Oberbürgermeister Wolfram Leibe in einer Pressekonferenz: „Wo wohnen sie, wer betreut sie?“ Die Stadt bemühe sich, die Flüchtlinge dezentral in privaten Wohnungen unterbringen. Bereits Ende März hat die Stadtspitze erstmals die Trierer Bevölkerung aufgerufen, Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Bürgermeisterin Angelika Birk erklärte die Vorgehensweise: „Die Stadt mietet diese Wohnungen an. Sie klärt im Dialog mit den Vermietern, wer dort einzieht.“

Für den Fall, dass die Stadt nicht genügend Wohnungen anmieten kann, bereitet sie sich auf „Plan B“ vor: Sie verhandelt mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) über die Nutzung bestimmter Gebäude im Areal Burgunderstraße. Darüber hinaus prüft sie, in der Jägerkaserne Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen. Dazu fand am gestrigen Montag bereits ein Informationsabend in Trier-West statt. Für das Burgunderviertel ist eine ähnliche Veranstaltung am 26. Mai im Stadtteil Kürenz geplant.

Doch nicht nur die Wohnungssituation ist zu klären: Die Asylsuchenden müssen zum Beispiel Behördengänge meistern oder Arzttermine wahrnehmen, ihre Kinder auf die Schule schicken und vor allem so rasch wie möglich Deutsch lernen. Die Stadt tauscht sich hierzu intensiv mit den Wohlfahrtsverbänden, aber auch weiteren Partnern wie der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion sowie den Wirtschaftskammern aus, um ein Netzwerk für Integrationsmaßnahmen zu schaffen. Für Juni ist mit allen Partnern ein Runder Tisch Flüchtlinge geplant.

Caritas-Direktor Dr. Bernd Kettern begrüßte als Vertreter der Wohlfahrtsverbände die Integrationsbemühungen der Stadt. Diese Arbeit mache bei allen Herausforderungen auch Spaß und ermögliche wunderbare Begegnungen.

Damit sich die Flüchtlinge so rasch wie möglich in der Stadt einleben können, rufen OB Leibe und Bürgermeisterin Birk zusätzlich die Triererinnen und Trierer auf, sich ehrenamtlich zu engagieren. Dies kann Hilfe beim Erkunden der Stadt sein, bei Übersetzungen oder beim Spracherwerb. Willkommen sind auch gemeinsame Freizeitaktivitäten in Musik, Sport oder Kunst. Wer sich ein solches Engagement vorstellen kann, kann seine Ideen per Onlineformular auf www.trier.de der Stadt übermitteln (Stichwort: Engagement) oder telefonisch: 0651/ 718-4541 oder -4589.