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18.10.2022

Hilferuf des Tierheims

Ein Hund steht in einem Gehege.
Aktuell kümmert sich das Trierer Tierheim um 30 Hunde. Die Kosten hierfür sind stark gestiegen.

Die Lage um das Tierheim Trier ist ernst. Das macht Ulrich Antz, seit einem knappen halben Jahr Vorsitzender des Tierschutzvereins Trier und Umgebung den Mitgliedern des Dezernatsausschusses V ganz deutlich: „Wenn die momentane Entwicklung anhält, sind wir in fünf Jahren zahlungsunfähig", so seine nüchterne Analyse. Zur „momentanen Entwicklung" zählt Antz einen gestiegenen finanziellen Bedarf des Tierheims auf 850.000 Euro, der vor einigen Jahren noch bei 500.000 Euro lag. Ursache sind unter anderem gestiegene Tierarzt- und Personalkosten. Zudem sind die Spenden von 316.000 auf nunmehr 100.000 Euro zurückgegangen – nicht zuletzt aufgrund der steigenden Inflation.

Zu den finanziellen Herausforderungen kommen dann auch noch bauliche: Defekte elektrische Leitungen, Schimmel im Hundezwinger und im Katzenhaus, Feuchtigkeit und bröckelnder Putz sind hier laut Antz die drängendsten Probleme. Die Forderung des Tierheims ist eindeutig: Einen Euro pro Einwohner fordert Antz von der Stadt Trier – also rund 110.000 Euro jährlich. Aktuell liegt der städtische Zuschuss an das Tierheim bei 40.000 Euro, die Verbandsgemeinden Ruwer und Konz geben jeweils 1000 Euro. Hinzu kommen unter anderem noch Spenden, Beiträge der rund 2400 Mitglieder des Vereins und Erbschaften. 2021 hat das Tierheim so zwischen 350.000 und 400.000 Euro eingenommen. Der Bedarf des Hauses, das sich aktuell um 30 Hunde, 80 Katzen und zahlreiche Kleintiere kümmert, liegt aber deutlich höher.

Die Frage, wie dieser gedeckt werden kann, stand daher im Mittelpunkt der Diskussion im Ausschuss. Einig war man sich, dass auch andere Städte, Kreise und Verbandsgemeinden, aus denen Tiere im Tierheim Trier abgegeben werden, sich an der Finanzierung beteiligen sollten. Laut Dezernent Ralf Britten werde mit dem Rechtsamt aktuell ein Papier erarbeitet, wie genau dies auf den Weg gebracht werden könne.