"Meine Katzen haben mich jung gehalten"

Ein spontanes Ständchen einer großen Pilgergruppe aus dem Ruhrgebiet, viele Freunde, Bekannte, Nachbarn und Verwandte: Ortrud Heyduschka blieb trotz des Trubels an ihrem 100. Geburtstag bemerkenswert gelassen. Aber als Bürgermeister Georg Bernarding die Glückwünsche der Stadt Trier und des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck übermittelte, war die noch sehr rüstige Jubilarin sichtlich gerührt. 1909 in Königsberg, Ostpreußen geboren (zwei Schwestern, ein Bruder) trat sie 1926 in den Postdienst ein. Während des Zweiten Weltkrieges war Frau Heyduschka zur Post nach Prag abgestellt, nach Kriegsende musste sie ihren Lebensunterhalt zeitweise als „Trümmerfrau“ in Berlin mit der Bearbeitung von Ziegelsteinen zerbomter Häuser verdienen. Nach der Wiedereinstellung bei der Post wechselte Ortrud Heyduschka zur Oberpostdirektion Trier und wurde nach über 40 Berufsjahren 1970 als Betriebsinspektorin pensioniert.

Seit 1950 wohnt sie in Ehrang und versorgt noch heute den Haushalt und ihren geliebten Garten größtenteils alleine. „Seit letztem Jahr kommt täglich eine Betreuerin, das ist schon eine große Hilfe.“ Zwei Leidenschaften hat sie – wie sie augenzwinkernd erklärt, neben der Gartenarbeit noch: „Das sind zum einen meine Katzen. Ich habe in meinem Leben viele zugelaufene Stubentiger gehabt und hochgepäppelt. Und dann esse ich für mein Leben gerne alles, was süß ist, am liebsten Marzipan.“