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11.10.2016

Außenbereich wird Atrium mit Glasdach

Sanierung des IGS auf dem Wolfsberg geht voran

Der letzte von sechs Stahlbetonbindern wird mit einem Schwerkran über den ehemaligen offenen Innenhof auf das Dach der IGS gehoben.
Der letzte von sechs Stahlbetonbindern wird mit einem Schwerkran über den ehemaligen offenen Innenhof auf das Dach der IGS gehoben. In die 12,50 Meter langen und circa einen Meter hohen Teile werden später die Oberlichtmodule gesetzt, die dann einen überdachten und regendichten Innenraum schaffen.
Die Generalsanierung der Integrierten Gesamtschule (IGS) auf dem Wolfsberg schreitet voran. Das Schulbauprojekt ist mit Gesamtkosten von 18,5 Millionen eines der größten Triers und soll bis 2019 abgeschlossen sein. Nachdem die Fertigstellung eines Interimsgebäudes in Holzrahmenbauweise als mobile Schule wegen Terminverzug des Herstellers bis ins neue Jahr verschoben wurde, sind die Schülerinnen und Schüler teilweise immer noch in Containern untergebracht.

Langsam spannen sich die Gurte um den 12,50 Meter langen und einen Meter hohen Stahlbetonbinder und der Schwerlastkran zieht vorsichtig an. Unter Aufsicht von Bauleiter Jens Hitzemann und Diplom-Ingenieurin Beatrix Maier von der städtischen Gebäudewirtschaft lenkt der Kranführer den Stahlbetonbinder behutsam auf das Dach der IGS, wo sich schon fünf der Teile befinden. Hier warten die Männer der Baufirma Keren aus Perl, um das 15 Tonnen schwere Element punktgenau einzusetzen.

Der Campus der IGS besteht aus zwei Gebäuden: Gebäude L (Ludwig-Simon) und Gebäude C (Cusanus). Seit 2010 werden sie unter Projektleitung der Gebäudewirtschaft generalsaniert. „Einen 40 Jahre alten Bau nur zu renovieren hätte nicht funktioniert“, sagt Maier. Beim Gebäude C, das sich im ersten Bauabschnitt befindet, sind die Fortschritte schon deutlich sichtbar: Die Fertigteile der Fassade wurden demontiert und später durch ein energetisch angepasstes Wärmedämmverbundsystem ersetzt. Die alten Fenster sind raus, dafür kommen dreifachverglaste Kunststofffenster hinein. Auch der Innenausbau, der nicht mehr den aktuellen Standards entspricht, wird wie der 40 Jahre alte Estrich erneuert. Eine unangenehme Überraschung gab es beim Flachdachausbau. Als die alte Dachhaut abgenommen wurde, stellte man fest, dass die Decke in sehr schlechtem Zustand war. Die Bewehrung lag frei und musste deshalb mit Stahlbeton geschützt werden.

Der offene Hof des Gebäudes wird über dem zweiten Obergeschoss mit einem Glasdach überbaut, um zusätzlichen Raum zu gewinnen. So wird der einstige Außenbereich zum Innenraum mit einer Größe von circa 215 Quadratmetern. Dieser soll als Mensa und Veranstaltungsraum genutzt werden. Dazu wurde dort zunächst ein Ringbalken um den freien Raum betoniert, dann die Stahlbetonbinder aufgelegt und im nächsten Schritt werden die zwischenliegenden Felder an den Längsseiten ausgemauert. Zum Schluss werden zwei Meter lange Oberlichtmodule mit Isolierverglasung und Sonnenschutz zwischen die Stahlbetonbinder gesetzt. Mit sogenannten Eindeckrahmen versehen ist das Glasdach dann regendicht. Ende November soll es soweit sein. Die Oberlichtmodule dienen nicht nur der Belichtung des Atriumraums, sondern bei Bedarf auch der Lüftung und der Entrauchung im Brandfall.

Der erste Bauabschnitt wird auch die Barrierefreiheit durch den Einbau von Aufzügen und rollstuhlgerechten WC-Anlagen schaffen und neben der energetischen Sanierung wird auch die Haustechnik auf den neuesten Stand gebracht. Eine weitere Maßnahme ist die Verbesserung des Brandschutzes, die durch den Einbau von Rettungswegen (Notausgänge, Neuanlage der Flure), Rauchschutztüren und Brandschutzverglasung gewährleistet wird. Zudem bekommt jeder Klassenraum  eine Lüftungsanlage. Trotz der Verzögerung durch die ungeplante Dachsanierung soll 2019 alles fertig sein.

Neben dem Gebäude C sind die Fundamente der Interimsschule schon fertig. In den nächsten Tagen sollen die hölzernen Bodenelemente gesetzt werden, um darauf aufzubauen. Wenn alles klappt und im Zeitplan bleibt, kann im März nächsten Jahres die mobile Ersatzschule mit rund 25 Räumen stehen. Wenn diese in ein paar Jahren nicht mehr gebraucht wird, soll sie abgebaut werden, um in Trier-West einen dauerhaften Standort als Grundschule zu bekommen.