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07.02.2023

Tufa-Anbau wird deutlich teurer

Die Grafik zeigt eine Teilansicht des geplanten Anbaus
So präsentieren sich die sanierte Tufa und der neue Anbau mit Blick aus der Wechselstraße. Visualisierung: Paul Bretz Architectes

Der Neubau eines großen Veranstaltungssaals an der Tufa, der dem Theater während seiner Sanierung als Interimsspielstätte dient und später der Tufa zur Verfügung steht, wird erheblich teurer als ursprünglich angenommen. Wie Kulturdezernent Markus Nöhl bei einer Pressekonferenz am Montag berichtete, belaufen sich die Gesamtkosten nach aktuellem Stand auf rund 13,14 Millionen Euro. Im Beschluss von 2021 wurde mit 6,4 Millionen Euro gerechnet.

Laut Nöhl lässt sich die hohe Kostensteigerung auf mehrere Ursachen zurückführen: So sei während der Planungsvorbereitungen klar geworden, dass man keinen neuen Anbau an den Altbau setzen könne, ohne erste Schritte in dessen Sanierung zu gehen. Diese – ursprünglich für später vorgesehenen Sanierungsschritte am Altbau, die laut Nöhl eigentlich als eigenes Projekt zu sehen sind – haben einen Umfang von 2,44 Millionen Euro. Darunter fallen unter anderem die Sanierung von Teilen des alten Tufa- Kellers, in dem neue Technik – etwa die Brandmeldeanlage und die Heizung – verbaut wird, die Sanierung der Bestandsfassade, die unmittelbar an den Neubau anschließt, und das Beheben von Mängeln bei der Haus- und Brandschutztechnik.

Zweiter Faktor für die Kostensteigerung sind die extrem gestiegenen Baupreise samt gestiegener Nebenkosten, die alle Projekte betreffen. Zwischen Beschluss und aktueller Kostenberechnung beträgt diese Steigerung fast 22 Prozent, was insgesamt 2,1 Millionen Euro ausmacht.

Weitere 2,2 Millionen Euro der Kostensteigerungen entfallen auf höhere Ausgaben für den Neubau des großen Veranstaltungssaals, der 380 Sitzplätze umfassen soll. Hierunter fallen Maßnahmen, die laut Nöhl zu begrüßen sind: Statt wie bisher eine, sind nun zwei Wärmepumpen vorgesehen, wodurch auf erneuerbare statt fossile Energien gesetzt wird. Des Weiteren wird die Beleuchtung auf LED umgestellt. Ursprünglich war geplant, alte konventionelle Technik aus dem Theater zu verbauen. Grundsätzlich habe man – so Kulturdezernent Nöhl – gespart wo es geht. So sei etwa das Foyer verkleinert worden und auch auf moderne Technikdecken werde verzichtet. Die Aufsichtsbehörde ADD habe keine Beanstandungen und signalisiert, dass man den Weg weitergehen könne. Was den Zeitplan betrifft, soll der Bau im Herbst starten und im dritten Quartal 2025 abgeschlossen sein. Anschließend soll unmittelbar mit der Sanierung des Theaters am Augustinerhof begonnen werden, die auf drei Jahre angelegt ist.

Nöhl machte den hohen Raumbedarf deutlich, der in der Kulturszene herrscht: „Der Anbau ist notwendig und füllt eine Lücke." Gleichwohl machte er klar, dass die Stadt ein derartiges Projekt ohne Unterstützung des Landes nicht stemmen könne: „Wir sind auf die Förderung des Landes angewiesen und die Signale bislang sind gut." Nöhl hofft darauf, dass mindestens 60 Prozent der Kosten aus Mainz gefördert werden.

Die Kostensteigerung des Tufa-Neubaus ist auch ein Thema in der nächsten Sitzung des Kultur-Dezernatsausschusses am Dienstag, 14. Februar, 17 Uhr, Rathaussaal.