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10.01.2023

Aktiv im Einsatz für die Demokratie

Foto: Mitglieder des Jugendforums auf dem Christopher Street Day
Faranggis Aslamyar, Paul Naunheim, Hannah Plunien (oben, v. l.), Susanna Hubo und Anne Reichert (rechts), vertraten das Jugendforum beim Christopher Street Day. Foto: Jugendforum

Wie können sich junge Menschen in der Stadt Trier für die Demokratie engagieren? Als eine der vielfältigen Jugendbeteiligungsmöglichkeiten stellt das Jugendforum seine Aktivitäten des Jahres 2022 in einem Jahresrückblick vor.

Das Jugendforum gehört zur Partnerschaft für Demokratie in Trier – gefördert als eine von über 300 Kommunen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!". Aus den Fördermitteln des Jugendfonds können junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren eigene Projekte zu den Themen Demokratie und Vielfalt realisieren. Das Jahr 2022 begann auch beim Jugendforum mit dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine. Die aktiven Jugendlichen organisierten bereits im März ein Treffen, bei dem junge Menschen die Situation mit Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft sowie mit Betroffenen und Helfenden diskutierten.

Infostand beim CSD

Ein weiteres großes Projekt richtete sich gegen die Diskriminierung von Menstruierenden. Zwölf Bildungsinstitutionen haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, jeweils eine Box mit kostenfreien Periodenprodukten in ihrer Einrichtung so zu platzieren, dass menstruierende Personen einen freien Zugang dazu haben.

Beim Christopher Street Day (CSD) Trier war das Jugendforum mit einem Informationsstand vertreten, der mit kleinen Aktionen gesellschaftliche Vielfalt unterstützte und viel besucht wurde. Anne Reichert ist Mitglied des Jugendforums und betont: „Es gibt immer noch viel Diskriminierung gegenüber queeren Personen. Sichtbarkeit auf queere Themen zu lenken, durch Veranstaltungen wie den CSD ist für uns unverzichtbar und wird gerne von uns unterstützt."

Im September veranstalteten die Jugendlichen einen Workshop zum Thema Kommunalpolitik und Wahlen, um das Thema jugendgerecht aufzuarbeiten. Eingeladen wurden OB Wolfram Leibe, ein Stadtratsmitglied, sowie Expertinnen und Experten. Sie erläuterten die Grundstrukturen der Kommunalpolitik und Jugendpartizipation in Trier, berichteten aus ihrem Alltag und standen bei Fragen der jungen Menschen bereit. Ein Besuch samt Gespräch mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die den Oberbürgermeister zum nächsten Termin abholte, war nicht geplant und führte zu positiver Überraschung der Teilnehmenden. Susanna Hubo, Koordinatorin des Jugendforums, bekräftigt: „Die Stimmen von jungen Menschen müssen auf allen Ebenen vertreten und der Zugang so niedrigschwellig wie möglich sein. Aus diesem Grund sind solche Austauschformate unverzichtbar." Mitte November fand der bundesweite Vorlesetag statt, an dem wie im letzten Jahr Jugendliche und weitere Akteure der „Partnerschaft für Demokratie" teilnahmen. In 15 Kindertagesstätten lasen die Menschen Kinderbücher vor, die die Vielfalt in der Gesellschaft zum Thema hatten. Die zusammengestellten Pakete aus jeweils zehn Büchern wurden den Kitas geschenkt.

Am Jahresende stand außerdem ein Argumentationstraining auf dem Programm, das in zwei Schulen stattfand. Schülerinnen und Schüler wurden darin befähigt, Alltagsrassismus zu erkennen und in entsprechenden Situationen zu reagieren. Die Partnerschaft für Demokratie Trier wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie anteilig durch die Stadt gefördert.