Sprungmarken
17.04.2007

Atonaler Opern-Klassiker

Büste des Komponisten Alban Berg.
Büste des Komponisten Alban Berg.
Mit „Wozzeck“ von Alban Berg präsentiert das Trierer Theater die erste atonale Oper der Musikgeschichte. Die Premiere der Inszenierung des aus Trier stammenden Kammersängers Franz Grundheber findet am Sonntag, 29. April, 19.30 Uhr, im Großen Haus statt. Der 69-jährige sang die Partie des Wozzeck viele Male selbst auf den großen Bühnen der Welt. Am Theater Trier debütiert er nun mit dieser Oper als Regisseur.

Gequälte Kreatur

Der Soldat Wozzeck hat mit seiner Geliebten Marie ein Kind, doch das Auskommen reicht nur für das Nötigste. Verunsichert durch die moralischen Ansprüche seiner Umgebung fehlt es ihm an Selbstbewusstsein, seine Zuneigung offen zu zeigen. Die Vorgesetzten verhöhnen ihn. Er wird zudem für medizinische Experimente missbraucht. Betrogen und gedemütigt gerät er zunehmend ins Abseits und verliert schließlich die Kontrolle: Als sich Marie mit dem gutaussehenden Tambourmajor einlässt, ermordet Wozzeck seine Geliebte.
 
Die Oper von Alban Berg (1885-1935) vereint Einflüsse der Spätromantik von Gustav Mahler mit Arnold Schönbergs freier Atonalität sowie der „Zwölfton-Technik“. Sein Werk, einst heftig umstritten, zählt heute schon längst international zur klassischen Moderne. Alban Berg wurde in Wien geboren und studierte bei Komponist Arnold Schönberg. Schon 1915 begann Berg an seiner ersten Oper „Wozzeck“ zu arbeiten, deren Textfassung er in enger Anlehnung an Georg Büchners Drama 1917 abschloss. Die Uraufführung fand acht Jahre später statt.

Sechs Termine im Mai

Die Titelrolle in der Trierer Inszenierung übernimmt Johannes M. Kösters. Weitere Hauptrollen singen Gor Arsenian (Tambourmajor), Wolfram Winter (Andres), Peter Koppelmann (Hauptmann), Thomas Schobert (Doktor) sowie Vera Wenkert (Marie). Neben dem Philharmonischen Orchester der Stadt Trier treten auch Chor und Extrachor des Theaters unter der Leitung von GMD István Dénes auf. Die weiteren „Wozzeck“-Termine im Mai: Mittwoch, 2., Samstag, 5. und 12., Mittwoch, 16., Freitag, 25., sowie Dienstag, 29.