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04.04.2006

Aufbruchstimmung in Trier-West

Förderprogramm Soziale Stadt

Direkt hinter einem früheren Kasernengebäude in der Gneisenaustraße, das nach einem Brand derzeit unbewohnbar ist, erstreckt sich ein liebevoll gepflegter Kleingarten.
Direkt hinter einem früheren Kasernengebäude in der Gneisenaustraße, das nach einem Brand derzeit unbewohnbar ist, erstreckt sich ein liebevoll gepflegter Kleingarten.
Um die Wohn- und Lebensbedingungen in dem Gebiet rund um die alten Kasernengebäude in Trier-West zu verbessern, wurde es Ende 2003 in das Förderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen. In dieser Siedlung ist die Arbeitslosigkeit relativ hoch und es gibt viele soziale Probleme. Außerdem muss das Umfeld der Häuser verbessert werden. Dort lagern derzeit noch zahlreiche Schrotthändler ihre Fahrzeuge. Bis Ende 2005 stellten Bund und Land bereits 642.500 Euro zur Verfügung. Das Rathaus beteiligte sich mit 112.500 und der Ortsbeirat mit 30.000 Euro. 2006 können mit noch nicht verwendeten Geldern insgesamt 815.500 Euro ausgegeben werden.

Neue Quartiersmanagerin

Wie Jugendamtsleiter Achim Hettinger im Jugendhilfeausschuss berichtete, könnte in dem maroden Gebäude Gneisenaustraße 33-37, das aus Denkmalschutzgründen nicht abgerissen werden darf, ein Zentrum für soziale Angebote entstehen. Auch die Kita, die im Dechant-Engel Haus unter Platznot leidet, könnte dort ein neues Domizil finden. Die Kosten für eine Komplettsanierung des Kasernengemäuers werden auf knapp 2,7 Millionen Euro geschätzt.

Koordinatorin der Projekte und Ansprechpartner für die Anwohner ist Quartiersmanagerin Birgit Pütz, die am 1. Juli 2005 ihr Büro eröffnete. Sie profitiert von ihrer langjährigen Erfahrung, denn sie arbeitete vorher 13 Jahre für die Caritas in mehreren Projekten in Trier-West. Für viele Bewohner des Viertels ist die 45jährige Sozialarbeiterin Vertrauensperson geworden. Sie will sich auch für eine noch bessere Vernetzung bereits bestehender Projekte sowie die Stärkung der Gemeinwesenarbeit einsetzen: „Wir wollen durch eine intensive Arbeit mit den Bewohnern einer pessimistischen Grundstimmung entgegenwirken.“

Selbstbewusstein stärken

Als positives Beispiel hob Pütz die Kleingärten mitten im Viertel hervor: Deren Pächter übernähmen Verantwortung für ihre Anlage, die dadurch in einem deutlich besseren Zustand als viele Nachbargrundstücke ist. Nur wenn sich alle Bewohner mit ihrem Stadtteil identifizieren würden, sei eine grundsätzliche Besserung in Sicht. „Auf der anderen Seite werden sie den Erfolg des gesamten Projekts vor allem daran messen, ob es gelingt, für die Schrotthändler einen geeigneten Alternativplatz zu finden“, betonte Pütz. Um das schlechte Image des Stadtteils zu verbessern, soll neben der Modernisierung der Infrastruktur die Öffentlichkeitsarbeit verstärkt werden: Unter dem Motto „Go west“ ist rund um das Haus Gneisenaustraße 33-37 ein interaktives Projekt mit Studierenden der FH geplant. Dazu gehören Workshops mit Kinder, der Bau eines Stadtteilmodells oder die Entwicklung neuer Ideen für das Außengelände. Es soll auch die Botschaft vermittelt werden, dass Trier-West mit seiner günstigen Lage zwischen Innenstadt und Markusberg auf längere Sicht gute Entwicklungsperspektiven bietet.

Stadtteilfest am 1. und 2. Juli

Erste Ergebnisse sollen bei einem Stadtteilfest am Wochenende 1./2. Juli präsentiert werden. Zum Programm gehört auch ein Benefizkonzert am Samstagabend, für das die Trierer Band „Leiendecker Bloas“ schon zugesagt hat.