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09.02.2016

Wintereinbruch kostete Jobs

Logo: Agentur für Arbeit
Schon ein paar kalte Tage im Januar haben sich auf dem regionalen Arbeitsmarkt bemerkbar gemacht und vor allem zu Jobverlusten auf dem Bau und in der Gastronomie geführt. Die Zahl der Jobsuchenden ist von Dezember auf Januar um 1810 auf 12.761 gestiegen. Die Arbeitslosenquote kletterte von 3,9 auf 4,5 Prozent. In Trier wurde ein Zuwachs auf 6,4 Prozent verzeichnet.

Für Heribert Wilhelmi, Chef der Agentur für Arbeit, ist dieses Phänomen nicht überraschend: „Der Januar ist der klassische Monat, in dem die Winterarbeitslosigkeit zuschlägt.“ Dennoch fällt sie in diesem Jahr besonders deutlich aus. „Vorher hatten wir einen sehr milden Winter, der eher von frühlingshaften Temperaturen statt von Schnee und Eis geprägt war. Das hat dafür gesorgt, dass einige witterungsabhänge Betriebe Mitarbeiter länger beschäftigten als in den letzten Jahren“, erläuterte er.

Trotz der aktuellen Eintrübung ist Wilhelmi optimistisch. Abgesehen von den witterungsabhängigen Branchen zeigten sich die Unternehmen unbeeindruckt vom Wintereinbruch und melden weiterhin freie Arbeitsplätze: „Allein in den letzten vier Wochen konnte der Arbeitgeberservice über 1000 neue Stellenangebote entgegennehmen. Das sind 170 Ausschreibungen mehr als im Januar 2015 und beweist, dass der Personalbedarf ungebrochen hoch ist. Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, unsere regionalen Arbeitgeber bei der Mitarbeitersuche kompetent zu unterstützen und auch alternative Wege der Personalrekrutierung und -entwicklung aufzuzeigen“, so Wilhelmi. Dabei liege der Fokus vor allem auf Menschen, die oft das Nachsehen haben. „Schwerbehinderte Jobsuchende sind im Vergleich zu allen Arbeitslosen besser qualifiziert. Dennoch bleiben sie im Schnitt länger arbeitslos“, sagte Wilhelmi. Es gebe immer noch Vorbehalte: „Dabei bringen behinderte Mitarbeiter die gleiche Arbeitsleistung wie andere Beschäftigte. Falls sich ein Handicap doch mal auswirken sollte, gibt es zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten der Agentur.“

Ende Januar waren in der Region 871 schwerbehinderte Menschen ohne Job. 565 sind älter als 50 Jahre und 364 suchen bereits länger als ein Jahr nach einer Stelle. Insgesamt hat die Zahl schwerbehinderter arbeitsloser Menschen in den letzten Jahren zugenommen. Dennoch profitieren sie aber auch vom Beschäftigungszuwachs und den saisonalen Schüben auf dem Arbeitsmarkt. Rund 64 Prozent der arbeitslosen Schwerbehinderten sind Fachkräfte oder verfügen über ein noch höheres Qualifikationsniveau (Meister, Techniker oder Akademiker). Unter allen Arbeitslosen besitzen im Durchschnitt lediglich circa 55 Prozent eine Berufsausbildung oder einen akademischen Abschluss.

In den letzten vier Wochen haben sich in der Region Trier 4445 Personen neu oder erneut arbeitslos gemeldet. 2607 Frauen und Männer haben wieder einen Weg aus der Arbeitslosigkeit gefunden, 115 mehr als im Dezember. Diese Zahlen belegen, so Wilhelmi, dass der regionale Arbeitsmarkt trotz der gestiegenen Winterarbeitslosigkeit gut aufgestellt ist. Insgesamt 1064 freie Stellen wurden im Januar für die Region gemeldet, 170 mehr als ein Jahr vorher. Ende letzten Monats gab es 3685 Jobangebote. Das sind fast 650 Stellen mehr als ein Jahr zuvor.

Rund 3500 Trierer auf Jobsuche

Der Wintereinbruch war im Januar auch auf dem Trierer Arbeitsmarkt deutlich spürbar. 3524 Männer und Frauen waren Ende des Monats auf Jobsuche. Das waren 435 mehr als im Vormonat und 227 mehr als im Januar 2015. Im Vergleich zum Vorjahr war der Zuwachs unter den Männern und den Ausländern am stärksten. Letzten Monat haben sich insgesamt 1201 Personen neu oder erneut arbeitslos gemeldet. Im gleichen Zeitraum konnten 752 Trierer ihre Arbeitslosigkeit beenden.