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15.09.2009

Ein Stück Natur neu geschaffen

So idyllisch und natürlich wie bei der Begehung von Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani und Wolfgang van Bellen, Leiter des Tiefbauamts, sieht der Gillenbach erst seit ein paar Wochen aus.
So idyllisch und natürlich wie bei der Begehung von Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani und Wolfgang van Bellen, Leiter des Tiefbauamts, sieht der Gillenbach erst seit ein paar Wochen aus.
Zwischen großen und kleinen Steinbrocken plätschert das Wasser entlang. Es rinnt um kleine Inseln aus Sand und Kies, sammelt sich an manchen Stellen in örtlichen Vertiefungen im Bett des Baches, bevor es durch leichte Verengungen seinen Weg fortsetzt und dabei mit der Zeit neue Wege findet. Umrahmt ist der schmale Bach von Schatten spendenden Bäumen und sattem Grün am Uferrand. Dieses idyllische Bild zeigt sich am Gillenbach auf rund 120 Metern, kurz bevor er in den Sirzenicher Bach mündet.
 
Was so natürlich und vom Menschen unberührt aussieht, hat das städtische Tiefbauamt in Zusammenarbeit mit dem Forstrevier Weißhaus, der unteren Wasserbehörde, der unteren Naturschutzbehörde, der oberen Wasserbehörde der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord und der Firma Astakus angelegt.

Ins Gleichgewicht gebracht

Bis vor rund vier Monaten floss das Wasser hier noch über ein undurchlässiges Betonbett und bereitete gerade nach Gewittern und starken Niederschlägen Probleme. Sand und Treibgut stauten sich vor dem dünnen Rohr an der Einmündungsstelle unter dem Feldweg, so dass dieser regelmäßig überschwemmt wurde und das Rohr durchspült und gereinigt werden musste.

Deshalb entschieden sich die beteiligten Ämter dazu, nicht nur die Unwetterschäden von 2007 zu beseitigen, sondern diesen Bereich gleichzeitig zu renaturieren. „Es sieht so aus, als hätten wir nichts gemacht“, freute sich Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani bei der Begehung über die natürliche Erscheinung des Bachabschnitts. So komme nicht nur die Natur wieder ins Gleichgewicht, sondern es werde durch das durchlässige Bachbett aus Sand- und Kiesboden gleichzeitig die Grundwasserneubildung gefördert. Zudem dämme die Maßnahme Hochwasser im kleinen Bereich ein.

Köcherfliegenlarven gefunden

Die Renaturierung kostete 95.000 Euro, von denen das Land 57.000 Euro beisteuerte. Der städtische Anteil lässt sich nicht nur als Plus auf deren Ökokonto verbuchen. Neben dem Naherholungseffekt und unberührtem Erscheinungsbild zeigte sich bei der Begehung auch ein erster Erfolg der Renaturierung: „Es gibt schon Köcherfliegenlarven, die sich nur in naturnahen Gewässern ansiedeln und ein Bioindikator für die ökologische Verbesserung sind“, so Udo Ammel von der unteren Naturschutzbehörde der Stadt.