Viele neue Kontakte geknüpft
Um sich als Künstler dauerhaft behaupten zu können, sind viele auf der Suche nach Strategien, um neue Zielgruppen zu gewinnen. Diese Öffnung kultureller Angebote spielt gleichzeitig auf der politisch-gesellschaftlichen Ebene unter dem Stichwort Teilhabe eine wichtige Rolle. Weil dieser Bereich ein Schwerpunkt der Kulturförderrichtlinien 2016 ist, hatte Roman Schleimer, Leiter des Amts für Kultur und internationale Angelegenheiten, eine Expertin zu einem Impulsvortrag beim Stammtisch eingeladen. Margret Staal, Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren und der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur und Kulturpädagogik, wies darauf hin, dass die Chancen für eine kulturelle Teilhabe in den verschiedenen Gesellschaftsschichten immer noch ungleich verteilt sind. Wegen Defiziten der Bildungsinfrastruktur hänge es zu oft vom Zufall ab, ob auch Kinder und Jugendliche aus eher bildungsfernen Schichten einen Zugang zur Kultur finden würden. Vertreter mehrerer Kulturinitiativen berichteten von einer großen Offenheit und Neugierde unter Schülern und Kindergartenkindern, aber auch von vollgepackten Lehrplänen, die kaum Freiräume für Kreativprojekte lassen würden. Weitgehende Einigkeit herrschte in der Einschätzung, dass die Kultureinrichtungen noch mehr auf potenzielle Kunden und Besucher zugehen sollen. „Wir müssen die Menschen dort abholen, wo sie leben. Wir brauchen offene Tore, aber auch viele Gehhilfen“, betonte Staal.
Beim nächsten Trierer Kulturstammtisch am Dienstag, 21. Juni, steht die Karl-Marx-Ausstellung 2018 im Blickpunkt. Der Ort wird noch bekanntgegeben.