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07.11.2012

Mit zwei Schichten durch die Eiszeit

Die örtlichen Baumärkte bieten bereits jetzt das entsprechende Werkzeug an, um der „weißen Pracht“ Herr zu werden. Diese Schneeschaufeln warten in einer Gitterbox auf ihren ersten Einsatz in diesem Winter.
Die örtlichen Baumärkte bieten bereits jetzt das entsprechende Werkzeug an, um der „weißen Pracht“ Herr zu werden. Diese Schneeschaufeln warten in einer Gitterbox auf ihren ersten Einsatz in diesem Winter.
Schnee und Eis sind in den Wintermonaten eine der größten Gefahren im Straßenverkehr. Mit fallenden Temperaturen steigt für die Männer und Frauen des Straßenreinigungsamtes die Einsatzzeit rapide an. In diesem Jahr wird der Winterdienst erstmals im Zweischichtbetrieb gefahren. 130 Mitarbeiter sind in 30 Streufahrzeugen bei Bedarf im Einsatz, um die wichtigsten Wege, Plätze und Straßen in Trier zu räumen.  

Die Frühschicht ist künftig von 5 bis 13 Uhr, die Spätschicht von 13 bis 21 Uhr unterwegs. Der Ablauf des Winterdienstes wird sich nach Angaben von Bernd Steil, Leiter des Stadtreinigungsamts, durch das neue System aber nicht ändern und findet wie gewohnt im gesetzlichen Rahmen statt. Geräumt werden Hauptverkehrsstraßen, wichtige Kreuzungen, Fuß-gängerbereiche und gefährliche Steigungen. „Es läuft alles so wie in den vorigen Jahren. Nur haben wir aufgerüstet und statt 20 nun 30 Fahrzeuge im Einsatz. Somit können wir die Räumung alleine bewerkstelligen und müssen keine Fremdleistungen einkaufen“, erklärt Steil.

Die Einführung des Schichtdienstes erforderte gut ein halbes Jahr intensive Planung und ist der schwierigen Haushaltssituation geschuldet. Wie alle Ämter muss auch die Stadtreinigung ihren Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten. Für freiwillige Leistungen wie etwa das Streuen von Anliegerstraßen, wird es in Zukunft allerdings kaum Spielräume geben.

Sollte der Winter mit aller Härte zuschlagen, müssen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen täglich rund 260 Straßenkilometer von Schnee und Eis befreien. „Das ist eine unglaubliche logistische Herausforderung“, betont Steil. Dabei sind Straßen, die mit Räumfahrzeugen befahren werden können, das kleinste Problem. „Arbeitsintensiv sind vor allem die Fußwege, wie beispielsweise in der Innenstadt. Hier wird überwiegend per Hand gestreut und das meiste Personal gebunden“, ergänzt Ralf Hölzmer, zuständig für Straßenreinigung und Winterdienst.

In puncto Streusalz ist die Stadt für alle Eventualitäten gewappnet: Aktuell sind die Lager mit 2200 Tonnen Salz gefüllt. In den nächsten Wochen kommen noch 1000 Tonnen dazu, bei Bedarf stehen weitere 1000 Tonnen auf Abruf bereit. „Wir sind gut gerüstet, aber die Witterungsbedingungen kann man nie vorhersagen. Ein Restrisiko bleibt immer“, unterstreicht Hölzmer.

Sollte es zu Schneefällen und Eisbildung kommen, sind aber auch die Anlieger und Hauseigentümer in der Pflicht. Gehwege müssen werktags zwischen 7 und 21 Uhr, an Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen ab 8 Uhr für Fußgänger passierbar sein. Eigentümer, die eine Bushaltestelle vor ihrem Grundstück haben, sind verpflichtet, den Bereich um 6 Uhr so zu räumen, dass der Ein- und Ausstieg gewährleistet ist. Darauf weist das Stadtreinigungsamt ausdrücklich hin.