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17.10.2023

Vereint im Kampf gegen die Armut

Eine Hand dreht das Thermostat einer Heizung zurück.
Hohe Energiepreise sind nach wie vor ein Thema. Das Bündnis hat in mehreren Stadtteilen Energiemessen angeboten, bei denen es auch Tipps zum Senken der Heizkosten gab.

Bereits im Jahr 1992 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 17. Oktober zum „Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut“ erklärt. Seither hat das Anliegen leider nicht an Bedeutung verloren. Im Gegenteil: Die Ursachen und Folgen von Armut werden vielfältiger und betreffen immer mehr Menschen – auch in der Region Trier. Das 2014 gegründete Trierer Aktionsbündnis „Aktiv gegen Armut“ nimmt dieses Thema ernst und bietet viele Hilfestellungen an.

Auch in der Region Trier gibt es Menschen, die in unterschiedlicher Weise von Armut und damit zusammenhängender Ausgrenzung betroffen sind und kaum noch am öffentlichen und kulturellen Leben teilhaben können. Die Bündnispartner von „Aktiv gegen Armut“, zu denen neben Trägern der Wohlfahrtspflege, Vereinen, Initiativen und politischen Parteien auch das städtische Sozialdezernat zählt, versuchen auf unterschiedliche Weise, Armut und Ausgrenzung sowie deren strukturelle Ursachen in der Region nachhaltig zu bekämpfen. Besonders wichtig ist den Akteuren dabei, einen von Respekt und Wertschätzung geprägten Umgang mit den von Armut betroffenen Menschen zu schaffen. Sie richten dabei ihren Blick auf alle Personen in wirtschaftlicher, seelischer oder sozialer Not.

In den letzten Jahren hat das Bündnis durch verschiedene Aktionen die Öffentlichkeit auf die Themen Armut und Ausgrenzung aufmerksam machen können. Im vergangenen Winter fanden in verschiedenen Stadtteilen Energiemessen statt, bei denen durch kompetente Beratung Fragen zu Energiekosten, Tarifen und Einsparmöglichkeiten sowie sozialen Unterstützungsangeboten beantwortet werden konnten. Aktuell widmet sich das Aktionsbündnis hauptsächlich den Themen Wohnen und Wohnungsnot sowie Beratung und Antragshilfen.

Bei der jüngsten Bündnissitzung waren sich die Mitglieder einig, dass in vielen Bereichen ein dringender Handlungsbedarf besteht. Immer mehr Menschen suchen die Beratungsstellen und sozialen Einrichtungen in den Stadtteilen auf, da sie professionelle Hilfestellungen bei der Bewältigung von alltäglichen Dingen benötigen. Die sozialen Dienste geraten zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen, lange Wartezeiten bei der Terminvergabe sind die Folge.

Existenzielle Nöte und psychische Probleme werden immer öfter thematisiert, aber auch die erfolglose Wohnungssuche oder die Schwierigkeiten bei behördlichen Vorgängen. Betroffen sind ganz unterschiedliche Personengruppen, darunter Alleinerziehende und Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch Seniorinnen und Senioren oder Personen in psychosozialen Problemlagen.

Zum „Internationalen Tags für die Beseitigung der Armut“ will das Trierer Aktionsbündnis zu Wachsamkeit und Solidarität animieren: „Armut hat viele Gesichter und wird von den Betroffenen oftmals versteckt. Es ist daher eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, für ein solidarisches Miteinander aller Menschen einzutreten. betonen die Mitglieder des Aktionsbündnisses. Sie wollen hierzu durch geeignete Projekte Anstöße liefern. Unterstützung aus der Trierer Bürgerschaft ist dabei ausdrücklich willkommen, gerade auch bei der Planung und Umsetzung weiterer Aktionen. Interessierte können sich bei den Bündnispartnern melden: info@armut-region-trier.de.

Pausenbrote für Mariahof

Im Stadtteil Mariahof startet Ende Oktober die Aktion „Gesundes Pausenbrot für alle“. Initiiert und organisiert von der Gemeinwesenarbeit und der Schulsozialarbeit schmiert ein Team von Ehrenamtlichen mit jeweils vier Kindern zwei Mal pro Woche für alle Schülerinnen und Schüler der Grundschule Mariahof Pausenbrote.

Die Fachkräfte haben die Beobachtung gemacht, dass immer mehr Kinder hungrig und ohne Verpflegung in die Schule kommen. Viele sind müde und können dem Unterricht nur schwer folgen. Mit einem gesunden Pausenbrot soll allen die Möglichkeit gegeben werden, gestärkt und motiviert zu lernen.

Bis zum Jahresende ist die Aktion durch Spenden finanziert. Für eine längerfristiges Angebot bedarf es weiterer Spenden und ehrenamtlicher Unterstützung. Informationen zu der Aktion geben Kerstin Katharina Vogel von der Gemeinwesenarbeit (vogel.katharina@caritas-region-trier.de) und Claudia Zenner von der Schulsozialarbeit (claudia.zenner@palais-ev.de).