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04.08.2015

Kaiser Nero blickt schon auf Trier

Hochkarätige Leihgaben für dreiteilige Ausstellung 2016

Das Gemälde 'Neros Tod' eines unbekannten Malers.
Das Bomann-Museum Celle stellt dem Landesmuseum das Gemälde „Neros Tod“ eines unbekannten Malers zur Verfügung. Für seinen Selbstmord stößt sich der Kaiser einen Dolch in die Kehle.

Hinter den Kulissen im Landes- und im Stadtmuseum sowie im Museum am Dom laufen die Vorbereitungen für das dreiteilige Nero-Ausstellungsprojekt von 14. Mai bis 16. Oktober 2016 schon auf Hochtouren. Das große Interesse zeigen die Zusagen hochrangiger Leihgeber aus dem In- und Ausland, die viele attraktive Exponate nach Trier schicken.

Allein im Rheinischen Landesmuseum sind 2016 unter dem Motto „ Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann“ über 400 Exponate zu sehen. Nach aktuellem Stand haben bereits 32 nationale und 29 internationale Museen aus 13 Ländern zugesagt, Objekte ihrer Sammlungen nach Trier zu senden. Auf der Liste der renommierten Leihgeber stehen unter anderem die Vatikanischen Museen in Rom, das Archäologische Nationalmuseum in Neapel und der Pariser Louvre. 2016 sind neben antiken Darstellungen von Nero und seiner Familie, die deren Lebensgeschichte illustrieren, auch Kostbarkeiten aus Gold und Bernstein oder Mosaike zu sehen, die das luxuriöse Leben am Kaiserhof anschaulich machen. Zu den Highlight zählt ein besonders gut erhaltenes Porträt von Neros Mutter Agrippina aus der Carlsberg Glyptotek in Kopenhagen. In der Ausstellung ergänzen Exponate aus der Sammlung des Landesmuseums die Leihgaben.

Das Museum am Dom kann für seine Schau „Nero und die Christen“ auf ein besonderes Exponat bauen: den „Petrusstab“ aus Limburg, der ursprünglich aus dem Trierer Domschatz stammt und erst nach der Säkularisierung seinen Weg nach Limburg gefunden hat. Besonders spannend ist zum einen, dass es sich um eine Petrusreliquie handelt – Petrus soll unter Nero sein Martyrium erlitten haben. Zum anderen ist der Stab ganz eng mit der Gründungsgeschichte des Bistums Trier verschmolzen.

Die Vorbereitungen zu der Ausstellung „Lust und Verbrechen. Der Mythos Nero“ im Stadtmuseum sind ebenfalls sehr gut angelaufen: Renommierte Häuser, wie die Eremitage in St. Petersburg, das Scala-Museum in Mailand oder das Kasseler Museum Schloss Wilhelmshöhe, haben bereits zugesagt, die Ausstellung mit Kunstwerken aus ihrem Besitz zu bereichern. Die bislang bestätigten Exponate geben schon eine Vorstellung davon, wie die Schau 2016 aussieht: Von mittelalterlichen Buchmalereien über prachtvolle Barockgemälde bis zu zeitgenössischen Fotografien illustrieren die hochkarätigen Exponate die außerordentlich wechselhafte und widersprüchliche Rezeptionsgeschichte. Bei einem Kaiser, der es liebte, sich in Auftritten vor den Volksmassen zu inszenieren, spielt die Bühnengeschichte eine wichtige Rolle: Theatermuseen aus ganz Europa haben ihre Sammlungen geöffnet. Weitere Informationen im Internet: www.nero-ausstellung.de.