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29.07.2008

Mehr Zeit für Enkel und Ehrenamt

Entlassungsurkunde nach 47 Jahren im Rathaus: OB?Klaus Jensen (r.) und Beigeordneter Ulrich Holkenbrink (l.) verabschieden Manfred Reichert.
Entlassungsurkunde nach 47 Jahren im Rathaus: OB?Klaus Jensen (r.) und Beigeordneter Ulrich Holkenbrink (l.) verabschieden Manfred Reichert.
Am Ende standen Lob und Dank. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, sagte der Leiter der KfZ-Zulassungsstelle, Manfred Reichert, bevor ihn OB Klaus Jensen in den Ruhestand verabschiedete. „Eine Behörde mit so viel Publikumsverkehr kann nicht ohne besonders großes Engagement und hervorragende Leistungen der Mitarbeiter funktionieren.“ Zumal das Trierer Amt für Kfz-Zulassungen und Fahrerlaubnisse auch für den Landkreis zuständig ist. Mit seinen Außenstellen in Saarburg und Hermeskeil ist es die größte Zulassungsbehörde in Rheinland-Pfalz.

Manfred Reichert begann seinen Dienst bei der Stadtverwaltung 1961 direkt nach der Mittleren Reife. Im Lauf der letzten 47 Jahren hat sich im Rathaus vieles gewandelt. „Als ich anfing, spielten Respekt und Autorität im Verhältnis zu den Vorgesetzten noch eine große Rolle“, erinnert sich der 63jährige Beamte. „Da ist inzwischen vieles lockerer geworden.“ Auch für die Bürger sei das Rathaus deutlich offener und entgegenkommender geworden. Dafür hätten aber auch die Arbeitsbelastung und der Leistungsdruck im Vergleich zu früher zugenommen.

Nach dem Abschluss seiner Ausbildung kam Reichert im Hochbau- und Hauptamt zum Einsatz. Dort wirkte er ab den 70er Jahren an der Umstellung auf elektronische Datenverarbeitung mit. Aus der „Steinzeit“ der Computer-Ära in den 70er Jahren ist ihm ein Erlebnis besonders in Erinnerung geblieben: „In Trier wurden damals die Einwohnermeldedaten der ganzen Region zentral verwaltet. Da eine elektronische Übermittlung der Daten noch nicht möglich war, fuhren wir mit mehreren Lkws los und sammelten in den einzelnen Meldeämtern Lochkarten ein, mit denen wir dann einen riesigen Computer fütterten.“

Zunehmende Automatisierung

Immer mehr Arbeitsabläufe wurden automatisiert. In den 80er Jahren war Reichert für die Einführung der EDV in der Zulassungsstelle zuständig, die damals noch zum Straßenverkehrsamt gehörte. Seit 1991 war er dort stellvertretender Amtsleiter und Chef der Führerscheinstelle. 1997 wurde er zum Leiter des neuen Amts für Kfz-Zulassungen und Fahrerlaubnisse berufen.

Jetzt freut sich Manfred Reichert darauf, mehr Zeit für seine sechs Enkelkinder und für sein Ehrenamt als Organist und Chorsänger in Pluwig zu haben. Außerdem will er – soweit es die Gesundheit zulässt – zusammen mit seiner Frau noch manchen Berg im geliebten Allgäu besteigen.