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07.07.2015

Ein Vorreiter zieht Bilanz

Erwin Knippel, Andrea Meyer und Hans-Jürgen Bohn vor dem neuen Wärmespeicher.
Haustechniker Erwin Knippel und Verwaltungsleiterin Andrea Meyer von der Richterakademie und SWT-Projektleiter Hans-Jürgen Bohn (v. l.) vor dem neuen Wärmespeicher. Foto: Stadtwerke
Die Deutsche Richterakademie (DRA) ist nicht nur eine überregionale Institution für Justizfortbildung, sondern auch Vorreiter in Sachen Technik: Bereits vor 15 Jahren hat sich die Leitung für ein Blockheizkraftwerk (BHKW) entschieden. Es ist besonders effizient und umweltschonend, weil es Wärme und Strom erzeugt. Die Kraft- Wärme-Kopplung (KWK) hat bundesweit in den letzten Jahren durch die Energiewende an Bedeutung gewonnen und sich als bewährte Technik etabliert.

1999 hingegen war dieses Modell für die Stadtwerke, Partner und Bauherr der DRA, noch Neuland: „Das BHKW in der Richterakademie hatte damals für uns Pionier-Charakter. Es war die erste KWK-Anlage in Trier“, berichtet Projektingenieur Hans-Jürgen Bohn. Der Regionalversorger hat das BHKW nicht nur geplant und gebaut, sondern auch betrieben. Im Gegenzug für diese Investition kaufte die Akademie von den Stadtwerken die BHKW-Wärme zum Heizen und zur Warmwasserbereitung. Der parallel erzeugte Strom wurde gegen eine gesetzlich geregelte Vergütung in das öffentliche Netz eingespeist. Nach 15 Jahren ist dieser Vertrag 2014 ausgelaufen. Bis dahin hatte die Anlage rund 4,6 Millionen Kilowattstunden Strom und Wärme erzeugt.

Aufgrund des positiven Fazits beider Partner wird die Zusammenarbeit für weitere 15 Jahre fortgesetzt. „Das BHKW hat sich nicht nur als Wärmelieferant für unsere Tagungsstätte bewährt, sondern trägt gleichzeitig zum Umweltschutz bei“, begründet Akademie-Verwaltungsleiterin Andrea Meyer die Entscheidung. „Darüber hinaus erleben wir die Stadtwerke als verlässlichen Partner, der schnell und vor allem auch persönlich erreichbar ist. Dieser Service ist für die reibungslose Durchführung unserer rund 100 Tagungen mit annähernd 4000 Teilnehmern pro Jahr wichtig“, so Meyer weiter.

Wie alle Stadtwerke-Anlagen ist das BHKW der Richterakademie an das Leitsystem angebunden, so dass es an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr überwacht wird. Neben der Versorgungssicherheit spricht auch der technische Zustand für eine Fortsetzung: „Der Motor, das Herzstück des BHKW, ist auch nach 15 Jahren noch in einem sehr guten Zustand, so dass wir uns entschieden haben, die Anlage nach dem heutigen Stand der Technik zu sanieren und weiter zu betreiben“, erklärt Bohn. Diese Arbeiten sind abgeschlossen. So hat das BHKW inzwischen eine neue Regelanlage und einen zusätzlichen Wärmespeicher. Im Ergebnis wird das es dann circa 85 Prozent des Wärmebedarfs produzieren und damit den Energiebedarf der Richterakademie noch besser abdecken. Der Einsatz des BHKW wird auch in der Umweltbilanz deutlich: So spart die Anlage gegenüber einer klassisch getrennten Erzeugung von Strom und Wärme rund 150 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ein.

Inzwischen managen die Trierer Stadtwerke 17 Blockheizkraftwerke in Trier und der umliegenden Region: zum Betrieb des Hauptklärwerks, des Bads an den Kaiserthermen und des Freibads Trier-Nord, aber auch um ganze Wohngebiete wie Mariahof oder Neubaugebiete in Konz, Reinsfeld oder Wittlich zu versorgen.