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10.05.2016 | Nero-Ausstellung

Countdown läuft nach Plan

Überprüfung eines Gemäldes für die Nero-Ausstellung nach der Anlieferung im Stadtmuseum.
Im Stadtmuseum prüfen Marjan van Zijtveld (Centraal Museum Utrecht) und Haus-Restaurator Dimitrij Bartashevich ein Gemälde zum Selbstmord von Neros Lehrer Seneca aus dem 17. Jahrhundert.
„Wir sind auf der Zielgerade, alles liegt im Zeitplan.“ Mit diesen Worten fasst Dr. Marcus Reuter, Direktor des Landesmuseums, letzte Woche die Situation vor dem Start der Ausstellung „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann“ am 14. Mai zusammen. Auch im Stadt- und im Dommuseum läuft der Countdown zum Kulturhighlight 2016 programmgemäß. Letzte Woche trafen zahlreiche hochkarätige Exponate aus in- und ausländischen Museen ein. Die Ausstellungsmacher haben sich als Ziel eine Besucherzahl von mindestens 150.000 gesetzt.

Im Rheinischen Landesmuseum an der Weimarer Allee riecht es nach frischer Farbe und gerade abgesägten Holzteilen. In einem Ausstellungsraum zu Neros Jugend liegen Werkzeuge und Pläne auf Containern. Langsam nimmt die Ausstellungsarchitektur Formen an und auf dem Hof treffen Laster mit weiteren Exponaten ein. Ähnlich sieht es im Museum am Dom (Bischof-Stein-Platz) und im Stadtmuseum aus. Die Eingangspforte neben der Tourist-Information hat eine in Pink gehaltene Einfassung erhalten. Diese Farbe prägt die Ausstellungsarchitektur, taucht aber auch bei einer Installation im Brunnenhof und bei einem riesigen Plakat zum Lebenslauf des Kaisers mit silbernem Lorbeerkranz im Treppenhaus auf. Außerdem spielt sie eine zentrale Rolle im zweiten Obergeschoss, in dem es unter anderem um Neros vielschichtige Beziehungen zu Männern und Frauen geht.

Die Nero-Ausstellung unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer gibt an den drei Standorten spannende Einblicke in Neros schillernde Persönlichkeit, seine Epoche mit dem Beginn der Christenverfolgung und die Tradition seiner Darstellung in der Kunst und in den modernen Medien. Rund 700 Exponate sind auf einer Fläche von mehr als 2000 Quadratmetern zu sehen. Rund die Hälfte davon benötigt das Landesmuseum für die Präsentation von rund 400 Objekten. Die Fläche im Stadt- und im Dommuseum ist jeweils halb so groß.

Die Ausstellungsmacher erhielten für die erste große Nero-Ausstellung in Mitteleuropa Zusagen von 37 nationalen und 54 internationalen Leihgebern aus 15 Ländern, darunter die Eremitage in St. Petersburg, der Pariser Louvre, das Museum der Mailänder Scala und das Deutsche Historische Museum in Berlin. Für die Anlieferung der kostbaren Objekte, darunter eine Original-Marmorbüste aus dem ersten Jahrhundert von Neros Mutter Agrippina, der Kölner Stadtpatronin, sind erhebliche Sicherheitsvorkehrungen erforderlich. Zudem muss verhindert werden, dass die Exponate durch Temperaturschwankungen während des Transports Schaden nehmen. Deswegen musste zum Beispiel das große Wandgemälde zum Selbstmord von Neros Lehrer Seneca, das mit einem Kran durch das große Tor an der Gebäudeseite zum Simeonstiftplatz ins Stadtmuseum hereingehoben wurde, noch einen Tag zur Akklimatisierung in der Transportkiste ruhen. Zudem müssen die vorgegebenen Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit in den Ausstellungssälen exakt beachtet werden.

 
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