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01.12.2009

Bewährter Vermittler

Zu  den zahlreichen Sprachkursen, die der Ausländerbeirat in Zusammenarbeit mit vielen Partnern in den letzten fünf Jahren anbot, gehörte 2008 „Mama lernt Deutsch“ in der Matthias-Grundschule. Archivfoto: Ausländerbeirat
Zu den zahlreichen Sprachkursen, die der Ausländerbeirat in Zusammenarbeit mit vielen Partnern in den letzten fünf Jahren anbot, gehörte 2008 „Mama lernt Deutsch“ in der Matthias-Grundschule. Archivfoto: Ausländerbeirat
„In den vergangenen fünf Jahren hat der Ausländerbeirat weitere wichtige Schritte getan, um seine Rolle als Vermittler zwischen verschiedenen Institutionen und ethnischen Gruppen und Anreger für den Integrationsprozess zu stärken.“ Mit diesem Fazit schloss die Vorsitzende Dr. Maria Duran-Kremer den Tätigkeitsbericht ab, den der Stadtrat zustimmend zur Kenntnis nahmen. Als ein Beleg für die insgesamt positive Bilanz verweist der Bericht auf die federführende Rolle des Beirats für ein Integrationskonzept. Es soll 2010 vorgestellt und in einer Bürgerbeteiligung diskutiert werden. „Für eine Gesellschaft, die sich als zukunftsorientiert versteht, muss Integrationspolitik als Querschnittsaufgabe verstanden werden, die sich wie Gender-Mainstreaming oder Umweltschutz wie ein roter Faden durch alle auf kommunaler Ebene getroffenen Entscheidungen zieht“, betont Duran-Kremer.

Seit 1994 sei es den Beiräten in drei Wahlperioden gelungen, einige Meilensteine für die Integration zu setzen. Damals sei das einer nur auf Fachtagungen benutzter Expertenbegriff gewesen. Es habe in Trier kaum Sprachkurse und Anlaufstellen für Migration gegeben. Mittlerweile würden neben dem Beirat viele weitere Institutionen sehr gute Projekte anbieten. Der Bericht enthält einen Überblick und statistische Bilanzen zu den zahlreichen Veranstaltungen des Beirats, darunter Deutsch als Fremdsprache, Alphabetisierungskurse oder Workshops zur Existenzgründung für Rußlanddeutsche. Duran-Kremer dankte der Sparkasse und der Nikolaus-Koch-Stiftung für ihre Unterstützung und erneuerte ihre Forderung, Vorbereitungsklassen für junge Migranten zu schaffen, die gerade erst nach Deutschland gekommen sind.

„Der Ausländerbeirat ist die einzige politische Vertretung der in Trier lebenden Migranten“, betonte Duran-Kremer. Sie dankte den OB, seinem Vorgänger sowie dem Stadtrat für deren Unterstützung. Relativ schnell nach seiner Gründung sei der Beirat dem direkten Zuständigkeitsbereich des Oberbürgermeisters unterstellt worden. Mit dieser Struktur, die Integration als Querschnittsaufgabe verstehe, sei „Trier ein Vorreiter in Rheinland-Pfalz“. Leider, so Duran-Kremer, sei es aber in den letzten Jahren nicht gelungen, das kommunale Wahlrecht für Ausländer zu etablieren. OB Klaus Jensen und die Fraktionen dankten den Mitgliedern des Beirats in den drei Wahlperioden für ihr Engagement und wünschte dem Nachfolgegremium alles Gute.