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19.09.2023

Per Brille auf Zeitreise in die Antike

Eine Frau trägt eine VR-Brille
Die Teilnehmenden setzen sich an den Stationen des Rundgangs VR-Brillen auf. Foto: Jan Malburg/TTM
Von der Gegenwart bis zu den Ursprüngen Triers und wieder zurück führt der neue Virtual Reality (VR) Stadtrundgang „Treverer Code" seine Gäste. In sechs Stationen wird die antike Stadt auf der Zeitreise wieder lebendig. Der Rundgang durch die Trierer Innenstadt kombiniert den Blick durch die VR-Brille mit einer Führung durch einen Gästeführer und zeigt direkt vor Ort die historischen Veränderungen auf.

Beginnend im Jahr 56 vor Christus durchschreiten die Teilnehmenden des neuen VR- Stadtrundgangs durch Trier tausende Jahre Zeitgeschichte. Im Rahmen der rund zweistündigen Führung sind sie live dabei, wenn die Stadt gegründet wird, erleben römischen Fortschritt, kaiserliche Machtstrukturen und vieles mehr. Die Tour beginnt und endet im Frankenturm. Einblicke in die Vergangenheit gibt es zudem an den Thermen am Viehmarkt, den Kaiserthermen, an der Konstantin-Basilika sowie dem Dom.

Diese Vielfalt der Schauplätze machte auch eine Absprache und Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern notwendig. Schließlich sollte der neue VR-Rundgang im Zentrum der Antike auch anschauliche Visualisierungen der Antike auf fundierter wissenschaftlicher Basis bieten. Daher wurde von Anfang an der Kontakt zur Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) und zur Trierer Dom-Information gesucht. Diese enge Vernetzung begeistert auch Kulturdezernent Markus Nöhl: „Antikes Welterbe und aktuellste Technologie: Die VR-Stadtführung verbindet nicht nur Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch gleich mehrere Kulturinstitutionen miteinander. Es freut mich besonders zu sehen, was entstehen kann, wenn unterschiedliche Einrichtungen für ein Projekt zusammenkommen."

Die Teilnehmenden setzen sich an den jeweiligen Orten VR-Brillen auf (Foto rechts) und tauchen so in das Stadtgeschehen der Antike ein. „Das Spannende an der Programmierung für den Standort Trier war es, dass die bestehenden Baudenkmäler direkt die Fantasie beflügeln. Die Herausforderung, aber auch gleichzeitig der Reiz für mein Team bestand darin, mit Vorlagen wie Steinfragmenten und Mosaiken, an diesen Orten nun eine komplette virtuelle Welt zu bauen" erläutert Patrick Reschke, Geschäftsführer der ausführenden VR- Agentur, der Northdocks GmbH, zu dem Projekt.

Ein Gästeführer begleitet die Teilnehmenden auf ihrer Zeitreise, reichert das virtuell Erlebte mit umfangreichen Informationen und Geschichten an. „Wir wollten ein digitales Angebot, das insbesondere jüngeren Menschen einen sehr direkten Zugang zur Geschichte Triers bietet. Das Besondere an Trier besteht darin, dass hier so viele Bauwerke im Original erhalten sind. Deshalb war es uns wichtig, unsere digitale Erlebniswelt mobil zu gestalten und mit den VR- Brillen direkt an den Welterbebauten die historischen Animationen zu erleben", so Norbert Käthler, Geschäftsführer der Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM).

Start und Ziel des „Treverer Codes" ist der mittelalterliche Frankenturm, in dem die Gäste in die Funktion der VR-Brillen eingewiesen werden und damit lernen, die Zeitreise zu starten.Um nicht nur ein Angebot mit hohem Unterhaltungswert zu schaffen, sondern auch fundiertes Wissen an die Teilnehmenden zu vermitteln, entstand der Stadtrundgang in enger Absprache mit Dr. Klaus-Peter Goethert als wissenschaftlichem Berater und Dr. Uwe Mahler (GDKE), die die virtuellen Inhalte auf historische Korrektheit prüften.

Die theologisch-kirchengeschichtliche Beratung der Dom-Szene übernahm Professor Winfried Weber. Das Förderprojekt wurde in der Stadtverwaltung durch das Amt für Stadtkultur- und Denkmalschutz koordiniert und von der TTM umgesetzt. red

Der VR-Stadtrundgang ist immer mittwochs um 11.30, freitags um 15 und samstags um 11.30 Uhr buchbar. Tickets sind in der Tourist-Information an der Porta, unter www.ticket- regional.de und an allen Ticket Regional- Vorverkaufsstellen erhältlich.