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25.07.2023

Unterirdisch zum Dritten

Ein Frau trägt ein langes Kleid in Grüntönen und steht mit einem Weinglas in der Hand vor Weinfässern in einem Kellergewölbe.
Im ältesten Weinkeller Deutschlands – in den Vereinigten Hospitien – erzählt Carmen Müller als „Divine“ Interessantes aus über 2000 Jahren Weingeschichte. Foto: TTM
Kellergeister warten auf ihr Publikum. Eine jahrtausendealte Göttin erwacht zum Leben. Stimmen aus der Dunkelheit werden erklingen, Super 8-Filme das Mauerwerk zum Flimmern bringen, Tango-Rhythmen einst heilige Hallen in Leidenschaft versetzen. Es wird wieder musikalisch, kulinarisch, theatralisch und spannend: Am 27. Oktober öffnen erneut die Trierer Unterwelten ihre Pforten.

Mit rund 25 verschiedenen Veranstaltungsformaten zeigen sie drei Wochen lang, was es unter den Straßen und Kopfsteinpflastern der Stadt zu entdecken gibt. Im vergangenen Jahr waren viele Termine bereits nach kürzester Zeit ausgebucht. 2023 ist der Vorverkauf daher bereits gestartet, damit alle Interessierten sich ihren persönlichen Festivalplan frühzeitig zusammenstellen können.

Im dritten Jahr ihres Bestehens wissen die Unterwelten bereits, was zu den lieb gewonnenen Klassikern ihres Publikums gehört. Die Führungen unter der Konstantin-Basilika, auf dem nördlich der Alpen einzigartigen Gräberfeld St. Maximin oder zu den Anfängen der christlichen Kulturgeschichte unter der Dom-Information dürfen daher ebenso wenig fehlen wie die musikalische Weinprobe „Johann Sebastian Bacchus" des Theaters Trier oder die szenische Weinführung „Divine" mit Wein- und Kulturbotschafterin Carmen Müller. Sie erzählt im ältesten Weinkeller Deutschlands, in den Vereinigten Hospitien, als Geist der edlen Weinrebe aus über 2000 Jahren Weingeschichte.

„Das Unterwelten-Festival lebt von beliebten Klassikern, aber auch von neuen Formaten", erklärt Kulturdezernent Markus Nöhl die Idee. „So gelingt eine besondere Mixtur aus Kunst, Kultur und Kulinarik, die jedes Jahr verborgene Welten erschließt: mit spannenden Programmpunkten und deren einzigartiger Stimmung, mit Geschichten und Mythen, Heldinnen und Helden, wohligem Schauder und dessen beruhigender Auflösung. Somit sind die Trierer Unterwelten ein Festival, das immer wieder und immer neue kulturinteressierte Menschen anzieht."

Einige Formathighlights wurden für den kommenden Herbst leicht abgewandelt, um Fans zu Wiederholungstätern zu machen: Gästebegleiter Ewald Thömmes führt seine Gäste in die drei großen W’s der Trierer Geschichte ein: Wasser, Wein und Werke der Baukunst – natürlich mit entsprechenden Kostproben. Das „Unterirdische Trier", seit Jahren ein Highlight im Führungsprogramm der Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM), zeigt in diesem Jahr mit Stephan Krämer auch die unterirdischen Versorgungsgänge der Kaiserthermen und die geschichtsträchtigen Keller der Bischöflichen Weingüter. Die Galerie Netzwerk lässt bei „Wordcore #4" neue Untergrundliteratur von regionalen und überregionalen Autoren zu Wort kommen.

Doch auch neue Formate sind zu erleben: Die Weinstube Kesselstatt hat neben ihren Dauerbrennern, den hauseigenen „Kellergeistern" und den „prickelnden Sektbegegnungen", auch eine Verkostung im Dunkeln im Programm. Das Theaterensemble „Joya Ghosh & Friends" gibt in einer szenischen Lesung neue Schauerliteratur zum Besten – stilecht im Keller des mittelalterlichen Hauses Fetzenreich. Die Vereinigten Hospitien lassen zum keltischen Neujahrsfest Samhain die Kultband „Rambling Rovers" in ihren antiken Gewölbekeller aufspielen, die TTM lädt mit Jens Baumeister zu einer unterhaltsamen Führung in die Viehmarktthermen ein und Wolfgang Fusenig tischt als Käsesommelier die besten regionalen Hofkäsespezialitäten in der „Winebank" am Posthof auf.

Auch für Familien haben die Unterwelten Innovationen parat: Neben dem Bildtheater „Baden wie die Römer" für Kinder ab fünf Jahren in den Viehmarktthermen laden die Stadtwerke zu einer Entdeckungsreise unter der Mosel ein: Beim Gang durch den 280 Meter langen Energietunnel kommen große wie kleine Untergrundfans auf ihre Kosten.

Insgesamt konnten 17 Kooperationspartner für die dritte Auflage der Unterwelten gewonnen werden, die erstmals ohne Landesförderung stattfinden. „Dass wir dennoch all diese Partnerinnen und Partner mit an Bord haben, zeigt, dass die Unterwelten ein spannendes Format sind, das bereits eine gewisse Form der Etablierung im städtischen Veranstaltungskalender für sich verbuchen kann", resümiert TTM-Geschäftsführer Norbert Käthler. „An 66 verschiedenen Terminen bespielen wir insgesamt 16 Spielorte. Das besitzt auch eine hohe touristische Impulskraft."

 

 
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