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24.03.2009

"Quantensprung für Trier-West"

Für die Gebäude der Gneisenaukaserne ist eine Zukunft in Sicht.
Für die Gebäude der Gneisenaukaserne ist eine Zukunft in Sicht.
Eine (fast) unendliche Geschichte neigt sich ihrem Ende entgegen: Für die seit langem geforderte Umgestaltung der maroden Gneisenau-Kaserne in Trier-West kann der Stadtrat Ende März in zwei Fällen einen Baubeschluss treffen. Dabei geht es um die Schaffung eines „Haus des Jugendrechts“ im Gebäude Nr. 41-43 sowie Büros für die Arge der Stadt und der Agentur für Arbeit im Nachbarhaus. Außerdem sollen Planungsgelder  für den Umbau der Nr. 33-37 zu einem Studentenwohnheim freigegeben werden. Unter dem Motto „In Trier-West tut sich was...!“ erhielten Stadtteil-Bewohner am Mittwoch aktuelle Informationen aus erster Hand: Bürgermeister Georg Bernarding erläuterte auf Einladung von Stadtteilmanagerin Birgit Pütz das Projekt und sprach von einem „Quantensprung für Trier-West“. Insgesamt sollen nach seinen Angaben rund 13,6 Millionen Euro in die seit Jahrzehnten diskutierte aufwändige Erneuerung der denkmalgeschützten Gebäude investiert werden.

Zusätzliche Parkplätze benötigt

Der Umbau des Gebäudes Nr. 41-43 zu einem „Haus des Jugendrechts“ kostet knapp fünf Millionen Euro, die Herrichtung  des neuen Verwaltungsgebäudes für die Arge schlägt mit rund 4,6 Millionen Euro zu Buche. In beiden Fällen fließen Fördergelder aus dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“. Wenn der Stadtrat die Projekte absegnet, geht die Detailplanung weiter und „Mitte oder Herbst 2009“ könnten nach Einschätzung Bernardings Bagger und Kräne in Trier-West anrücken. Damit ist das Großprojekt aber längst noch nicht abgeschlossen. Es muss zum Beispiel noch geklärt werden, wie der Parkplatzbedarf der Mitarbeiter der neuen Dienststellen sowie der Studierenden gedeckt werden kann und was mit dem Gebäude am Bauspielplatz passiert
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Für einige Emotionen im gut gefüllten Saal des Dechant-Engel-Hauses sorgten die Kleingärten, die ebenfalls hinter dem Kasernenbering liegen. Mehrere Besitzer sprachen sich vehement dagegen aus, ihre unverzichtbaren privaten Naherholungsanlagen zu entfernen. Bernarding und Quartiersmanagerin Birgit Pütz betonten, niemandem solle sein Kleingarten weggenommen werden. Im Zuge der anstehenden Neuplanung des weitläufigen Geländes könne ein „Umzug“ aber nicht völlig ausgeschlossen werden.

Mit der künftigen Gestaltung des Grundstücks hinter der Kaserne beschäftigt sich ein zweitägiger Bürgerworkshop im Mai, zu dem Pütz einlud. Bereits zu Beginn der Versammlung hatte Bernarding an die Bewohner des Viertels appelliert, sich aktiv an dem Umgestaltungsprozess zu beteiligen. Man könne die Entwicklung des Stadtteils nur in einer Gemeinschaftsanstrengung mit den Bürgern voranbringen. Gleichzeitig würdigte der Bürgermeister das vielfältige ehrenamtliche Engagement in Trier-West.