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11.10.2016

Gemeinsam kreativ

Theater und Tufa unterzeichnen Kooperationsvereinbarung / Zusammenarbeit in drei Bereichen

Verantwortliche des Theaters und der Tufa unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung.
Dr. Klaus Reeh (Tufa, vorne r.) und Katharina John (Theater, vorne l.) unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung. Mit ihnen freuen sich Teneka Beckers (Tufa, hinten l.), Christina Biundo (Kunstfähre, 2. v. l.), Marc-Bernhard Gleißner (Theater, 3. v. l.) und Krisztina Horvath (Theater, r.) auf viele spannende Projekte.
Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung institutionalisieren das Theater Trier und die Tuchfabrik (Tufa) ihre Zusammenarbeit in drei Bereichen. Operndirektorin Katharina John, die den erkrankten Intendaten Dr. Karl Sibelius vertrat, machte deutlich, die Initiative für eine Kooperation sei von beiden Seiten ausgegangen. Der Vorsitzende des Tufa-Vereins, Dr. Klaus Reeh, nannte die Kulturpolitischen Leitlinien der Stadt, die unter anderem Kooperation und Vernetzung zwischen Kulturinstitutionen vorsehen, als einen wichtigen Grund für die getroffene Vereinbarung. Theater und Tufa kooperieren künftig in drei Bereichen: Kinder- und Jugendtheater, soziokulturelle Aktivitäten (insbesondere Bürgertheater) sowie kulturelle Bildung und Theaterpädagogik. Tufa-Geschäftsführerin Teneka Beckers zeigte sich glücklich: „Es ist ein Freudentag heute. Eine Kooperation gab es zwar vorher auf kleinem Level, eine klare Vereinbarung existierte aber nie.“ Die beiden Kulturinstitutionen kooperierten bereits bei der Jazzoper „Blue Sheets“, die vergangenes Jahr im Walzwerk in Kürenz aufgeführt wurde. Neben einem sich gegenseitig befruchtenden kulturellen Angebot, sieht Beckers den Vorteil einer Kooperation auch darin, über gemeinsame Projekte andere Fördermittel akquirieren zu können.

Gemeinsames Programmheft

Im Bereich Kinder- und Jugendtheater wollen sich beide Häuser besser abstimmen, sowohl was die Termine angeht als auch die Zielgruppen. „Wir fragen uns, wer macht was für die Älteren und wer für die Jüngeren“, erläuterte Beckers. Theaterpädagogin Krisztina Horvath ist es wichtig, alle Altersstufen anzusprechen, vom Kindergartenkind bis zum Abiturienten. Zudem betonte sie: „Wir möchten keine Konkurrenz zur Tufa sein, sondern beim Kinder- und Jugendtheater Hand in Hand gehen.“ Sichtbares Zeichen der Kooperation in diesem Bereich wird ein gemeinsames Programmheft sein, das erstmals im Januar erscheint.

Marc-Bernhard Gleißner, Leiter der Sparte 0.1 beim Theater, betonte, im Kooperationsbereich soziokulturelle Aktivitäten solle alle zwei Jahre eine gemeinsame Produktion geplant und durchgeführt werden. „Die Tufa kann für uns ein Türöffner sein. Dort werden Menschen an Kultur herangeführt“, sagte er. Zudem ist pro Spielzeit ein gemeinsamer Tag der Soziokultur geplant, der mit unterschiedlichen Formaten auf kulturelle Teilhabe und soziokulturelle Arbeit aufmerksam machen will. „Für uns als Stadttheater ist klar: Wir wollen und müssen uns öffnen und Ansprechpartner sein. Jedoch nicht in Konkurrenz zur Tufa. Wir respektieren deren große Leistung, vor allem in der freien Szene“, hob Gleißner hervor.

Im Bereich kulturelle Bildung und Theaterpädagogik können Theater und Tufa bereits auf eine erfolgreiche Kooperation zurückblicken: Die Kunstfähre, eine Trierer Kulturagentur, die Künstler aller Sparten für kulturelle Bildungsprojekte an Schulen vermittelt, und bei der die Tufa als Trägergesellschaft fungiert, hat gemeinsam mit dem Theater ein Projekt mit autistischen Kindern realisiert. Ein weiteres Projekt mit der Grundschule Biewer befindet sich gerade in der Planung.

Im Detail

  • Das studentische und grenzüberschreitende Theaterfestival „Grafiti“ findet 2017 in Trier statt.
  • Vom 29. Mai bis 4. Juni präsentieren zahlreiche Theatergruppen aus der Großregion ihre Kunst auf der Bühne.