Sprungmarken
25.08.2009

Verfolgung der Trierer Christen

Ein grausiges Treiben, bei dem ein Soldat zum tödlichen Stich gegen eine Mutter und ihre Kinder ausholt, zeigt der Barockmaler Louis Counet in seinem Gemälde „Verfolgung und Hinrichtung der Trierer Christen“. Foto: Stadtmuseum
Ein grausiges Treiben, bei dem ein Soldat zum tödlichen Stich gegen eine Mutter und ihre Kinder ausholt, zeigt der Barockmaler Louis Counet in seinem Gemälde „Verfolgung und Hinrichtung der Trierer Christen“. Foto: Stadtmuseum
Imposante Formate, theatralische Motive und große Figuren in faltenreichen Gewändern: Das ist der Stil des Barockmalers Louis Counet (1652-1721), der bereits mit sieben Werken in der Sammlung des Stadtmuseums Simeonstift vertreten ist. Auf ihnen basiert die Sonderausstellung „Barockmalerei an Maas und Mosel: Louis Counet und die Lütticher Malerschule“, die ab 26. September zu sehen ist. Eindrucksvolle Leihgaben, auch von zeitgenössischen Malern, die Counets Schaffen nachhaltig beeinflussten, runden die Schau ab.

Einige der Werke mussten allerdings noch gereinigt und restauriert werden. Zu ihnen zählt die „Verfolgung und Hinrichtung der Trierer Christen“ der Kirchengemeinde St. Paulin, die das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum verwahrt. Einer Legende zufolge forderte Rictiovarus, der Präfekt des Kaisers Maximian, die Trierer Bevölkerung auf, heidnischen Göttern Tiere zu opfern. Wer sich weigerte, wurde umgebracht. In wandfüllendem Format schildert Counet das grausige Treiben und platziert im Zentrum seines Gemäldes eine Frau, an die sich ihr verzweifeltes Kind zu klammern versucht. Doch ein Soldat steht bereits hinter ihnen und holt zum tödlichen Stich aus. Tote liegen auch schon auf dem Boden um sie herum mit blasser, blutleerer Haut. Das Götzenbild, dem die Trierer Christen kein Opfer bringen wollten, ist am linken Bildrand golden glänzend zu erkennen.

Dass die Farben wieder in dieser prachtvollen Intensität erstrahlen, verdanken sie der fachkundigen Bearbeitung des Restaurators Hermann Josef Laros. Sein prüfender Blick untersuchte zunächst, in welchem Zustand sich das Gemälde befand, bevor er mit der Arbeit beginnen konnte. Alte Lasuren nahm er ab, entfernte Staub- und dünne Rußschichten und kittete Risse in der Oberfläche. Über die Restaurierungsgeschichte informiert er  in der „Langen Nacht der Trierer Museen“ am Samstag, 12. September, 23 Uhr, Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum. In der darauf folgenden Woche wird das monumentale Werk gemeinsam mit zwei weiteren Werken aus dem St. Pauliner Bilderzyklus ins Stadtmuseum transportiert. Hier sind die Arbeiten von Samstag, 26. September, bis 28. Februar 2010 zu sehen.