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04.09.2007

Mit dem Zug zum Freundschaftstreffen

Der Metzer Bürgermeister Jean-Marie Rausch (r.) begrüßt seinen Trierer Amtskollegen, Oberbürgermeister Klaus Jensen (2.v.r.) und heißt unter den Gästen auch Weinkönigin Stefanie Weinberger (3.v.r.) mit Prinzessin Jennifer Deschunty willkommen.
Der Metzer Bürgermeister Jean-Marie Rausch (r.) begrüßt seinen Trierer Amtskollegen, Oberbürgermeister Klaus Jensen (2.v.r.) und heißt unter den Gästen auch Weinkönigin Stefanie Weinberger (3.v.r.) mit Prinzessin Jennifer Deschunty willkommen.
Auf eine pompöse Jubiläumszeremonie wurde verzichtet. Vielmehr ging es mit dem „Trier-Lorraine-Express“ – ohne umsteigen zu müssen – am vergangenen Samstag per Zug in die lothringische Metropole, um das 50jährige Bestehen der kommunalen Partnerschaft zwischen den beiden Moselstädten zu feiern. Mit dabei waren neben Oberbürgermeister Klaus Jensen und Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani die Fraktionsvertreter Monika Thenot (CDU), Friedel Jaeger (SPD), Manfred Maximini (UBM) und Thomas Egger (FDP) sowie Repräsentanten von Vereinen und Organisationen, die sich in besonderer Weise dafür engagieren, den deutsch-französischen Brückenschlag mit Leben zu erfüllen. Auch Triers Weinkönigin Stefanie Weinberger mit Prinzessin Jennifer Deschunty gehörten der Delegation an, zumal sich auf französischer Seite für den Empfang im Rathaus durch Bürgermeister Jean-Marie Rausch aus Anlass des Mirabellenfestes die Metzer Mirabellenkönigin mit Gefolge angesagt hatte.
 
Keine 90 Minuten benötigte der moderne Dieseltriebwagen, bis er den zu Beginn des 20. Jahrhunderts (1903 bis 1909) im wilhelminischen Stil errichteten Metzer Bahnhof erreichte. Das beeindruckende Bauensemble wurde erst jüngst aus Anlass der TGV-Anbindung, die den Metzern eine Hochgeschwindigkeitsfahrt nach Paris in phänomenalen 82 Minuten ermöglicht, komplett renoviert. Es soll nach den Wünschen des Rathauses mit dem Gesamtensemble des Bahnhofsviertels unter den Schutz des UnescoWeltkulturerbes gestellt werden.

Empfang im Rathaus

Beim Rathaus-Empfang wurden durch die Reden der beiden Stadtrepräsentanten das deutsch-französische Verhältnis mit den Schattenseiten seiner Geschichte, vor allem jedoch das freundschaftliche Miteinander einer nunmehr 50jährigen Partnerschaft zwischen Metz und Trier greifbar. Der 78jährige Rausch erinnerte an die Errungenschaften der „sehr guten Beziehungen“ und dankte dabei auch der Aufbauarbeit der Vorgänger von Triers neuem Oberbürgermeister. Jensen sagte, der Friede in Europa und die Verständigung müssten immer wieder neu erarbeitet werden, eine Selbstverständlichkeit sei das heutige freundschaftliche Miteinander keineswegs. Er ermutigte die von ihm einzelnen vorgestellten Vertreter der mitgereisten Organisationen, sich auch weiterhin für das hohe Gut möglichst vieler Kontakte einzusetzen.
 
Kulturprojekt Centre Pompidou

Nach dem Besuch des Mirabellen-Marktes und der Kathedrale konnte sich die Delegation bei einer ausführlichen Stadtrundfahrt von der Attraktivität der französischen Partnerstadt mit ihren unterschiedlichen Vierteln und ihren zahlreichen Blumenrabatten überzeugen. Wie sehr das sich
exponierende Metz seinen Blick in die Zukunft richtet, wurde beim Besuch des Projekthauses und der Baustelle des geplanten „Centre Pompidou“ deutlich. Das ehrgeizige Bauvorhaben, das bis 2009 fertig gestellt sein soll, gestaltet mit einer futuristischen Architektur den ganzen Stadtteil des „Quartier de l’ Amphithéâtre“ neu. Das Projekt versteht sich laut Werbeprospekt als eine „Art Utopie“, die „das Ergebnis der gelungenen Kreuzung zwischen Museum und Kunstzentrum“ darstellt. Der Fertigstellung des spektakulären Großvorhabens fiebert spürbar die ganze Stadt entgegen. Auch für das städtepartnerschaftliche Miteinander könnte die imposante Kulturstätte zu einem neuen Anziehungspunkt in der nunmehr 50-jährigen Geschichte der Städtefreundschaft zwischen Trier und Metz werden.