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11.12.2007

Vorsorge als beste Lebensversicherung

Es ist kaum zu fassen: Nur 15 Prozent der Männer gehen zur Vorsorgeuntersuchung und setzen damit womöglich ihr Leben aufs Spiel. Gegen die Vorsorgemuffel-Mentalität will in dieser Woche verstärkt eine Kampagne zur Männergesundheit Abhilfe schaffen. Die „Männer-TÜV“-Aktionswoche möchte, so die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Malu Dreyer, die Männer für ihre Gesundheit sensibilisieren, zur Enttabuisierung beitragen, Mut entfachen und zur Vorsorge anregen. Als PR-Medium dient dabei der Auto-TÜV, denn mit der eigenen Gesundheit gehen viele Männer nicht so fürsorglich um, wie mit dem Auto. Das werde gehegt und gepflegt und alle zwei Jahre beim TÜV rundum geprüft. Was liegt da näher, als Männer über ihr „liebstes Kind“, das Auto, anzusprechen und parallel zum „Autocheck“ auch einen „Männercheck“ anzubieten? Hierzu wurde auf einer Pressekonferenz bei der Prüfstelle des TÜV-Rheinland in der Loebstraße ein umfangreiches Programm vorgestellt.

Mehr Verantwortungsbewusstsein

Als Schirmherr der Trierer Aktionswoche will OB Klaus Jensen dazu beitragen, eine Motivationswelle in Gang zu setzen, damit mehr Männer zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Für alles Mögliche im Leben würden Versicherungen abgeschlossen. Dabei wäre die beste Lebensrisikoversicherung für die eigene Gesundheit zunächst einmal die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen. Die Folgen der gleichgültigen Missachtung könnten für die Betroffenen und ihre Angehörigen verheerend sein. Deshalb sei es auch ein Zeichen von Verantwortungsbewusstsein, wenn Männer die Angebote der Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen würden.

Neben den Informationsmöglichkeiten (siehe Kasten) läuft ab 13. Dezember in den rheinland-pfälzischen Kinos der Kinospot „MännerTÜV“ an, der auf augenzwinkernde Weise dem angeblich „starken Geschlecht“ helfen soll, emotionale Schwellen zu überwinden und es für Vorsorgeuntersuchungen zu gewinnen.
Wie sehr Vorsorge helfen kann, Krebs zu verhindern oder zu heilen, zeigten die Statements der Ärzte. Professor Dietmar Neisius, ärztlicher Direktor des Brüderkrankenhauses, beschrieb die guten und dauerhaften Heilungschancen bei einer frühzeitigen Prostata-Krebs-Diagnose, während  Professor Pan Decker, Chefarzt der Chirurgie am Mutterhaus, die positiven Erfahrungen bei Darmspiegelungen erläuterte. Auf die Vielzahl von Vorsorgeangebote der gesetzlichen Krankenkassen verwies Anneliese Bodemar, Leiterin der Techniker Krankenkasse Rheinland-Pfalz. Nach Darstellung von Jupp Arldt, Geschäftsführer der federführenden Landeszentrale für Gesundheitsförderung, soll die Kampagne im Land einen Ruck für mehr „Selbstachtsamkeit“ entfachen. Deshalb biete man gerne, so Dr. Jürgen Brauckmann vom Vorstand TÜV-Rheinland Mobilität, mit der Kfz-Prüfstelle eine geeignete Plattform zur Vorsorge-Information an. Dass Männer bei Umfragen zur Vorsorgebereitschaft ein „sozial gewünschtes Antwortverhalten“ pflegten, erläuterte Medizinaldirektor Dr. Harald Michels vom Gesundheitsamt Trier.
Unterstützt wird die von verschiedenen Institutionen getragene Kampagne unter anderem vom Brüderkrankenhaus, dem Mutterhaus, dem Gesundheitsamt, der Kreisverwaltung Trier-Saarburg und vielen niedergelassenen Ärzten.

Veranstaltungen in Trier
  • Bis 14. Dezember: Beratungswoche in der Prüfstelle des TÜV Rheinland,Loebstraße 6, mit niedergelassenen Ärzten und Krankenhaus-Medizinern.
  • Bis 14. Dezember: Info-Stände im Rathaus (8.30 bis 12 Uhr): Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz, ILCO-Selbsthilfegruppe Bitburg und Patienten-Informationszentrum des Brüderkrankenhauses.
  • Bis 14. Dezember: Hotline mit Experten vom Mutterhaus: 0170/7955844 (10 bis 15 Uhr), Schwerpunkte unter anderem Diabetes, Ernährung, Hormonprobleme, Herzinfarktrisiken, Vorsorge Prostata- und Darmkrebs, Übergewicht.
  • Dienstag, 11. Dezember: Vortrag „Hodenkrebs – Krebs bei jungen Männern. Vorsorge, Therapie, Nachsorge“, mit Urologe Dr. Randolf Oermann, Beratungsstelle Krebsgesellschaft, Brotstraße 53, 18 Uhr. 
  • Donnerstag, 13. Dezember: Vortrag: „Gibt es eine Prävention des Prostatakrebs?“ mit Urologe Dr. Claus Luxenburger (Brüderkrankenhaus), Beratungsstelle der Krebsgesellschaft, Brotstraße 53, 18 Uhr.
  • Donnerstag, 13. Dezember: Kurs „Männer-Tuning. Farb- und Stilberatung für Männer“, mit Vinzenz Thielen, VHS, Palais Walderdorff, 19 Uhr.
  • Freitag, 14. Dezember: Hotline beim Trierischen Volksfreund, 17 bis 19 Uhr,  (Rufnummer wird tagesaktuell veröffentlicht), mit Dr. Stefan Weiner, Brüderkrankenhaus (Hypertonie und ihre Folgen), Professor Thomas H. Schürmeyer, Mutterhaus (Blutfettwerte, Übergewicht, Hormon-Störungen, Unfruchtbarkeit), Carsten Müller-Meine (Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationsstelle).