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15.12.2009

Marktvergnügen auch samstags?

Frisches Obst von regionalen Erzeugern gehört zum festen Marktsortiment auf dem Viehmarktplatz.
Frisches Obst von regionalen Erzeugern gehört zum festen Marktsortiment auf dem Viehmarktplatz.
Vieles deutet darauf hin, dass man  in Trier – wie in vielen anderen Städten – demnächst auch samstags über einen Wochenmarkt schlendern und in aller Ruhe seine Einkäufe bei einem erweiterten Sortiment erledigen kann. Vielleicht bleibt sogar Zeit für ein Gläschen Wein oder eine leckere regionale Spezialität. Bei der Diskussion im Steuerungsausschuss über einen vom Ampelbündnis (SPD, Grüne und FDP) eingebrachten Antrag signalisierten die im Rat vertretenen Fraktionen am vergangenen Donnerstag ihre grundsätzliche Zustimmung für die hierfür notwendige Änderung der Satzung über Märkte und Messen. Endgültig entscheidet hierüber der Stadtrat in seiner letzten Sitzung dieses Jahres am Donnerstag.

Der Wochenmarkt auf dem Viehmarktplatz in seiner bisherigen Konzeption sei weder attraktiv noch zukunftsfähig, begründete Richard Leuckefeld (Grüne) den Vorschlag, die Markttage neben Dienstag und Freitag auf den Samstag auszudehnen und Abendmärkte zwischen 16 bis 22 Uhr zuzulassen. Die derzeitige Handhabung, den Markt ausschließlich als Verkaufsforum für regionale landwirtschaftliche Produzenten zu nutzen, reiche nicht mehr aus. Wünschenswert sei, ihn durch das Angebot kleinerer regionaler Produzenten, Handwerker und Händler zu attraktivieren. „Dies umso mehr, da unsere Innenstadt durch den Vormarsch der Filialis­ten ein eigenständiges Gepräge verliert“, begründet der Antrag.

Anschub nötig

Das Marktangebot soll künftig auch Getränke und Speisen umfassen. Auf die zu erwartenden Bedenken der jetzigen Marktbeschicker eingehend,  sagte Leuckefeld unter Hinweis auf das heutige Einkaufsverhalten der meisten Menschen, man habe „die Zeit etwas verschlafen“. Eine „Art Anschub“ bei allen Beteiligten sei nö-tig, damit die neue Ausrichtung bekannt gemacht und über die Stadtgrenzen hinaus angenommen werde. Einen „Flohmarktcharakter“ dürfe es allerdings nicht geben. Leuckefeld: „Das erweiterte Warenangebot muss qualitätsvoll sein.“

Für die Verwaltung signalisierte Bürgermeister Georg Bernarding Verständnis und Zustimmung. Es sei rechtlich unbedenklich, die Satzung über Märkte und Messen dem Antrag entsprechend zu verändern. In einer Stellungnahme des städtischen Ordnungsamts wird allerdings auch auf die Einwände der Standbetreiber, den Wochenmarkt auch samstags anzubieten und das Warenangebot zu erweitern, hingewiesen. Vielfach werde eine Erweiterung nicht für erforderlich gehalten. Zudem seien andere Marktbeschicker samstags schon anderenorts gebunden.

Die Notwendigkeit, die Satzung flexibler zu gestalten (Sven Teuber, SPD), um das Marktgeschehen attraktiver zu machen, wurde grundsätzlich von allen Fraktionen geteilt. Während sich Jürgen Plunien (CDU) zunächst für eine Klärung der rechtlichen Zulässigkeit aussprach und Dr. Johannes Verbeek (Linke) bei erweiterten Öffnungszeiten an arbeitsrechtliche Gesichtspunkte erinnerte, fasste Christiane Probst (UBM) zusammen, dass für den Erfolg einer Veränderung einzig die Qualität entscheidend bleibe.