Sprungmarken
28.03.2006

Abenteuer-Tour im ewigen Eis

Stadtwerke-Mitarbeiter hilft kranken Kindern

Aus Schnee mach Wasser: Herbert Seimetz überprüft seine Ausrüstung vor jeder Tour auf volle Funktionsfähigkeit. Fehler im Material könnten ihn unter Umständen das Leben kosten. Foto: SWT
Aus Schnee mach Wasser: Herbert Seimetz überprüft seine Ausrüstung vor jeder Tour auf volle Funktionsfähigkeit. Fehler im Material könnten ihn unter Umständen das Leben kosten. Foto: SWT
500 Kilometer zu Fuß mit einem Schlitten durch Nordskandinavien und Russland – was für die meisten eine unlösbare Aufgabe darstellt, ist für Stadtwerke-Mitarbeiter Herbert Seimetz aus Konz nur ein weiterer Schritt seiner Vorbereitung auf das große Ziel: 2007 will er mit einem Begleiter 2000 Kilometer quer durch Grönland auf sich nehmen.

Start in Finnland

Der Chemielaborant arbeitet seit 1983 im Trierer Klärwerk in der Metternichstraße, das seit Januar 2005 als Bereich Abwasser in die Stadtwerke eingegliedert ist. Gerne opfert er seinen Jahresurlaub für einen guten Zweck mit abenteuerlichen Touren. Seine aktuelle Reise startete Anfang März für ihn und seinen Begleiter, den 25-jährigen Oliver Lechtenfeld, in Finnland am nördlichsten Zipfel des Inari-Sees, dem größten Binnengewässers nördlich des Polarkreises. Sie wollen sich zu Fuß innerhalb von drei Wochen über 500 Kilometer bis ins russische Murmansk durchschlagen. „Wir möchten dabei konkrete Erfahrungen auf geschlossenen Eisflächen für die große Tour im nächsten Jahr sammeln“, erklärt der erfahrene Bergsteiger Seimetz. „Denn das Schlimmste, was uns passieren kann, ist, dass einer von uns ins Eis einbricht.“

Mehrere Stunden täglich investiert Seimetz in seinen Sport. Training, Materialtests, Routenplanung – eine solche Reise muss gut vorbereitet sein. Beim Zeitmanagement kommt sein Arbeitgeber ihm entgegen. „Meistens opfert er seinen Jahresurlaub, aber manchmal bekommt Herbert Seimetz für seine Trips auch unbezahlten Sonderurlaub“, erläutert Hermann Winter, Leiter des Klärwerks der Trierer Stadtwerke

Hilfsaktion für „Fanconi-Kinder“

Wie alle Touren der beiden Extremsportler ist auch die laufende wieder eine Hilfsaktion für „Fanconi-Kinder“: „Der harte Kampf dieser Jungen und Mädchen gegen ihre Krankheit gibt mir immer wieder aufs Neue die Motivation und die Energie für meine Touren.“ Fanconi-Anämie (FA) ist eine seltene genetische Erkrankung, die in erster Linie zu fortschreitendem Knochenmarksversagen führt.