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28.09.2010

Allwetterschwimmer

Neue Tarife gelten ab der kommenden Saison im Trierer Nordbad (Foto) und im Südbad.
Neue Tarife gelten ab der kommenden Saison im Trierer Nordbad (Foto) und im Südbad.
Während alle anderen Freibäder in der Region zum Teil schon seit Ende August geschlossen haben, konnte im Trierer Nordbad an der Zurmaiener Straße bis zum vergangenen Freitag noch gebadet werden. Ein Angebot, das gut ankam.

Schwimmmeister Hans-Jochem Knob steht, sommerlich mit Shorts und Polo bekleidet, im Nordbad und blickt auf das Becken. Er erzählt, dass bereits zwischen sechs und sieben Uhr am Morgen großer Betrieb im Becken herrscht. „Schon so früh kommen zwischen 30 und 40 Schwimmer. Meist sind das Leute, die schon seit Jahren immer zur selben Zeit ihre Bahnen ziehen.“

Im September lag die Besucherzahl bei circa 300 am Tag. Nur bei Regen waren es etwas weniger. Doch bei einem Blick nach draußen wird schnell klar: Das Wetter stört hier die wenigsten. Bei komplett bedecktem Himmel, Nebelschwaden über dem Becken und zwölf Grad Außentemperatur ist das Nordbad gut besucht. Die Schwimmer versichern, dass die Wassertemperatur sehr angenehm sei und ihnen das ungemütliche Wetter nichts ausmache. Immer wieder kommen Gäste, die noch einmal ins Wasser wollen, bevor das Bad schließt. Die meisten Besucher, die um diese Uhrzeit im Nordbad ihre Bahnen ziehen, sind aber Stammgäste.

„Familiäre Atmosphäre“

Bei einem gemütlichen Kaffee nach dem Schwimmen erzählt Reinhold D. was er am Nordbad besonders schätzt: „Mir gefällt die familiäre Atmosphäre hier. Man kennt jeden und es herrscht ein gesittetes Schwimmen. Ich komme seit über 60 Jahren hier her. In diesem Bad habe ich Schwimmen gelernt.“ Der Rentner aus Olewig betont, dass er bei jedem Wetter schwimmen gehe und merkt mit einem Schmunzeln an, dass er im Winter leider mit dem Hallenbad an den Kaiserthermen vorleib nehmen müsse.

Nach einer durchwachsenen Saison schloss das Nordbad am Freitag seine Pforten. Wegen Umbauten am Dach zu Beginn der Betriebszeit und dem neu eröffnetem Südbad schätzt Knob, dass es in diesem Jahr deutlich weniger Gäste waren, die in Moselnähe baden gingen. Auch das Wetter sei bis auf wenige hochsommerliche Wochen eher mittelmäßig gewesen.
 
Für Knob ist die Arbeit mit dem Badeschluss aber nicht getan, da in den Wintermonaten Instandsetzungen anstehen, um den Gästen auch nächstes Jahr eine attraktive Sportanlage bieten zu können. Derzeit wird zudem die Stütz- und Hochwasserschutzmauer an der Freibadseite Richtung Mosel erneuert und der Durchgang zum Fluss reaktiviert. Langfristig ist denkbar, dass die Badegäste dank eines „Stadt am Fluss“-Projekts auch die Wiese direkt am Moselufer nutzen können.